Fußball

Der beste LASK seit 35 Jahren!

Wer hätte gedacht, dass es nach zwölf Runden bei St. Pölten gegen LASK um Platz zwei hinter Tabellenführer Red Bull Salzburg gehen wird? Samstag treffen in Niederösterreichs Landeshauptstadt die zwei Mannschaften aufeinander, die mit jeweils zehn Gegentoren die wenigsten in dieser Saison kassierten. Der LASK blieb sechsmal ohne Gegentor, St.Pölten einmal mehr.  Das spricht auch für die Torhüter, für St.Pöltens Kapitän Christoph Riegler und Alex Schlager, die Nummer eins in Österreichs U21. Und für deren Spezialtrainer. In St.Pölten Ex-Teamtormann Jürgen Macho, in Linz Wolfgang Wimmer, der Vater des Hannover-Legionärs. St.Pölten und der LASK kassierten bisher auch kein Gegentor mit dem Kopf. Das gelang bis letzten Mittwoch, bis zum Ausscheiden im Cup gegen Rapid, auch Wolfsberg.

Die Linzer widerlegen derzeit eindrucksvoll die Theorie, dass die zweite Saison für einen Aufsteiger immer die schwerste ist. Letzte Saison Platz vier, jetzt nach Meister Red Bull Salzburg schon klar die Nummer zwei. Das 3:3 vom letzte Sonntag beim Spitzenduell in Pasching brachte Werbung für die Liga. Die Linzer stellen derzeit ganz klar die Wiener Spitzenklubs Austria und Rapid in den Schatten, habe beide auch in den ersten elf Runden geschlagen, sind sportlich besser strukturiert, weil sie einen Kader zusammenstellten, der sich richtig ergänzt. Das gelingt, wenn Trainer und Sportchef miteinander harmonieren. Offiziell hat Oliver Glasner beim LASK beide Funktionen, aber jeder weiß, dass ohne den Berater, Mastermind Jürgen Werner (Bild oben), bei den Linzern sportlich nichts geht. Eine offizielle Funktion hat Werner, da er zu den Besitzern der international renommierten Agentur Stars&Friends gehört, nicht.  nach Intervention aus der Ligazentrale. Viele verstanden nicht, dass  Werner das Rieder Urgestein  Glasner vor drei Jahren aus dem Vertrag bei den Innviertlern herauskaufte, an ihm festhielt, als im ersten Anlauf der Aufstieg nicht gelang. Aber Glasner und Werner funken auf einer Wellenlänge, haben in Sachen Fußball die gleiche, offensive ausgerichtete Philosophie. Das tut den Linzern richtig gut tut. Mit zwei Niederlagen in den ersten zwölf Runden präsentierte sich der LASK als der beste seit 35 Jahren. Denn zuletzt gelang das in der Saison 1983/84, als Janos Kondert der Trainer war, Klaus Lindenberger im Tor, die Gebrüder Nagl,  Gerald Piesinger, dessen Sohn jetzt bei Altach unter Vertrag steht, der Pole Tadeusz Malnowicz, Ex-Rapidler Hans Gröss und der deutsche Stürmer Michael Toppel das Spiel prägten. Ebenfalls bemerkenswert: Glasner bot bei sieben Spielen in Folge dieselbe Startelf auf. Das passierte beim LASK zuvor letztmals in der Aufstiegssaison 1979/80, als Trainer Dolfi Blutsch den Traditionsklub mit den Routiniers Helmut Köglberger und Edi Krieger auf Platz drei hinter der Austria und dem damaligen Lokalrivalen VOEST Linz, bei dem Werner eine Vergangenheit als Spieler und Manager hat, führte.

Kampfansagen in Richtung Salzburg wird man aus Linz nicht zu hören bekommen. Glasner hat das Ziel, einen Platz in der Meisterrunde, noch nicht neu definiert. Es bleibt bei dem Klub, der als erster aus den Bundesländern 1965 österreichischer Meister geworden war, dabei: Erst mit der Eröffnung des neuen Stadions in vier Jahren, wird man sich ganz große Ziele stecken. Aber ein schlafender Riese, der punkto Fans nach Rapid wahrscheinlich das größte Potenzial in Österreich hat, wurde aus einem jahrelangen Dornröschenschlaf bereits wach geküsst. Ob St.Pöltens neuer Trainer Ranko Popovic gegen diese Linzer anders als in Mattersburg (0:2) und Wolfsberg (0:1) zum ersten Tor und Punkt in der Bundesliga kommen wird? Der Platz in der Meisterrunde ist vor den letzten zehn Runden mit Grunddurchgang derzeit mit sechs Punkten abgesichert. Popovic sieht im Match eine große Herausforderung mit einem besonderen Reiz. Rene Gartler weiß aus seiner LASK-Zeit unter Glasner, was auf ihn und seine Mitspieler alles zukommen wird: „Wir werden wenig Zeit am Ball haben, müssen uns gegen ihr aggressives  Pressing zur Wehr setzen.“ Beim ersten Saisonduell in Pasching, das  torlos endete, war dies  halbwegs gelungen. Der noch von Didi Kühbauer eingeleitete Höhenflug machte sich für die St.Pöltner auch bezahlt: Einerseits durch die höchste Ablöse der Klubgeschichte, die für den Wechsel Kühbauers zu Rapid kassiert wurde, andererseits durch den neuen Haupsposnor spusu, einen Mobilfunkanbieter. Insgesamt hat St.Pölten derzeit 16 strategische Partner. Als letzter ka aus dem Sportfachhandel „11 Teamsports“ dazu.

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