Das Nationalteam bestreitet Dienstag in Zenica gegen Bosnien sein erstes Spiel in der neuen Nations League, die U21 vier Tage vorher, am Freitag Abend im burgenländischen Ritzing gegen Armenien bereits das siebente in der Qualifikation für die Endrunde der Europameisterschaft 2019, die in Italien und San Marino ausgetragen wird. So viel lässt sich vor den letzten vier Partien schon sagen: Das Ticket zur Endrunde, das Österreich bisher nicht schaffte, wird nur über Platz zwei in der Gruppe sieben und das Play-off gelingen. Sechs Punkte Rückstand auf Serbien werden nicht mehr aufgeholt werden können, die vier auf Russland bei einem Spiel weniger lassen noch offen. Zumal es am 16. Oktober ein „Heim-Finale“ gegen die Russen in St. Pölten geben wird. Zwei Siege gegen Mazedonien, je einer gegen Gibraltar und in Armenien stehen bisher in der Bilanz, dazu ein 0:1 in Moskau durch einen zweifelhaften Elfmeter sowie ein 1:3 gegen die Serben in der Südstadt. Jetzt gilt es gegen Armenien und Dienstag in Gibraltar das Pflichtprogramm mit sechs Punkten hinter sich zu bringen. Armenien hat seit dem 0:5 gegen Österreich in Jerewan auch gegen Russland und Serbien verloren, aber nur 1:2 und 0:1.
Ein Blick auf Österreichs Aufgebot zeigt, dass der seit sechs Jahren von Werner Gregoritsch geschneiderte Anzug beim Neubeginn nach dem Highlight mit Louis Schaub, Alessandro Schöpf und seinem Sohn Michael, als es im Play-off ohne Niederlage das spanische Auswärtstor den Ausschlag gegeben hatte, wieder den Attraktivität und Chic dazugewonnen hat. Das beginnt schon im Tor. Paul Gartler, bisher die Nummer eins, steht nach einer Handverletzung im Herbst nicht nur zur Verfügung, aber inzwischen hat sich Alex Schlager als Nummer eins beim LASK profiliert, auch in den schweren Spielen gegen Besiktas Istanbul. Vor ihm Legionäre, die schon Länderspiele absolvierten oder zumindest im Kader standen: Kapitän Philipp Lienhart von Freiburg, Kevin Danso von Augsburg, Max Wöber (Bild oben), mit Ajax Amsterdam in der Champions League. Im Mittelfeld wäre es Konrad Laimer von RB Leipzig gewesen, hätte er nicht sowohl Franco Foda, bei dem er auf der langen Abrufliste stand, als auch Gregoritsch abgesagt. Er sass zwar Sonntag bei Leipzig auf der Bank, spiele zuvor schon in der Qualifikation für die Europa League, fühlte sich aber nach der zuvor langen Verletzungspause trotzdem noch nicht mental und physisch fit genug. Er ließ sich von Leipzigs Trainer Ralf Rangnick überzeugen, besser beim Klub an seiner Fitness zu arbeiten.
Bleibt als Hoffnung für Offensiv-Impulse Matthias Honsak. Dem „Blitz aus Stadlau“ geht´s im Norden von Deutschland in neuer Umgebung bei Holstein Kiel mitten in der Phase des Kennenlernens recht gut. Speziell beim 3:1-Auswärtssieg über Aufstiegsfavorit Hamburger SV zeigte er auf. Das Angebot an starken Defensivspielern, zu denen mit Stefan Posch von Hoffenheim und Marco Friedl von Werder Bremen noch zwei Legionäre gehören, ist größer als das in der Offensive. Also kann es passieren, dass Wöber nicht im Abwehrzentrum beginnt sondern wie zuletzt beim entscheidenden Qualifikations-Play-off mit Ajax in Kiew als linker Verteidiger, was auch Foda interessant finden würde, wie er bei Gregoritsch deponierte. Danso könnte im zentralen Mittelfeld seine Rolle bekommen. An Kapitän Lienhart als Abwehrchef hält Gregoritsch fest, auch wenn der in Freiburg derzeit nicht zur ersten Wahl gehört: „Bei mir macht er alles genauso, wie ich es sehen will.“ Ausfälle gab es außer Laimer auch. Von Hannes Wolf (Achillessehnenprobleme), Dresden-Legionär Sascha Horvath (muskuläre Probleme) und Dejan Ljubicic (Harnwegsinfekt), dazu verletzte sich Sandi Lovric im Training. Aber die Alternativen haben Gregoritsch gefallen: Rapids Philipp Malicsek ebenso wie Ivan Ljubic, die Sturm-Leihgabe bei Hartberg. Und der von Rapid zu Horn gewechselte Kelvin Arase, der bei Gregoritsch offenbar höher im Kurs steht als in Hütteldorf: „Ich glaub an ihn und sein Können, bin sicher, dass ihm das Training bei Carsten Jancker in Horn gut tun wird.“