Fußball

Freunde als Gegner: Max Wöber muss Gregoritsch-Tore verhindern

Im Jänner 2012 fing Christian Streich als Trainer beim SC Freiburg an. In zwei Monaten wird der 58 jährige mit Kultstatus nach zwölfeinhalb Jahren aufhören. Das gab er vor zwei Wochen bekannt. Zum Bedauern der österreichischen Teamspieler Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch. Streichs Nachfolger, Julian Schuster, war Kapitän, als Lienhart vor sechs Jahren von Real Madrid nach Freiburg kam. Während der einmaligen Streich-Karriere in Freiburg arbeiteten 189 Trainer in der Bundesliga. Darunter auch vier Österreicher: Peter Stöger dreieinhalb Saisonen beim 1. FC Köln, danach sechs Monate bei Borussia Dortmund, Ralph Hasenhüttl 2015/16 bei Ingolstadt, 2016/17  und 2017/18 bei RB Leipzig und ab Samstag bei Wolfsburg, Adi Hütter zwei Saisonen bei Eintracht Frankfurt und eine bei Borussia Mönchengladbach, Oliver Glasner je zwei Saisonen bei Wolfsburg und Eintracht Frankfurt. Österreichs Teamchef Ralf Rangnick war 2018/19 Streichs Kollege bei RB Leipzig.

Streichs „Abschiedstournee“ beginnt Samstag bei Borussia Mönchengladbach. Das bringt auch ein reizvolles Österreicher-Duell: Dienstag freute sich Max Wöber mit Gregoritsch über dessen Dreierpack gegen die Türkei, vier Tage später muss er im Gladbach-Dress Tore des Grazers verhindern. Aus Freunden werden Gegner. Lienhart wird dies wegen seiner Kniebeschwerden auf der Tribüne verfolgen. Zur gleichen Zeit geht in Bremen Hasenhüttls Bundesligacomeback nach fast sechs Jahren in Szene.  „Man soll Veränderungen sehen. Es geht darum, Inhalte mit Ergebnissen zu untermauern „, sagte er zu seinem Einstand bei Wolfsburg, bei dem Stammtorhüter Koen Casteels wegen Schulterproblemen voraussichtlich fehlen wird. Daher muss der 36 jährige Österreicher Pavao Pervan wie bei der 1:3-Heimpleite gegen Augsburg im letzten Spiel von Hasenhüttls Vorgänger Niko Kovac, dem elften hintereinander ohne Sieg, wieder ran. Auf den zweiten Österreicher muss Hasenhüttl verzichten: Patrick Wimmer ist gesperrt.  Wolfsburg gewann zuletzt am 16. Dezember. Der erste Sieg in diesem Jahr nach dem Trainerwechsel? „Ich weiß, wie schwer es ist, in Bremen zu gewinnen“.

Hasenhüttl verriet, warum er seinen erst 26 jährigen Sohn Patrick zum Assistenten machte. Er habe dies lange überlegt, bevor er die Entscheidung traf. Patrick sei schon über Jahre immer sein überaus kritischer Ansprechpartner in Sachen Fußball gewesen, zudem wollte er einen in seinem Trainerteam haben, der noch mehr wie ein Spieler denkt. Das war Patrick bis vor zwei Wochen. „Schon die ersten Tage haben gezeigt, dass ich nicht falsch lag, dies zu riskieren“, lobte sich der Herr Papa. Der auch beim VW-Werksklub seinem Weg treu blieb, jungen Spielern eine Chance zu geben: Er holte den 17 jährigen Bennit Bröger aus der Wolfsburger Akademie in den Kader. Bei Werder beginnt ein Österreicher-Duo: Nicht nur wie in den letzten Wochen Romano Schmid, sondern auch Marco Friedl, der nach einem Syndesmosebandriss in den letzten vier Runden pausieren musste.

Foto: Borussia Mönchengladbach.

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