440.000 Zuseher verfolgten via Puls 4 die 5:2-Gala von Red Bull Salzburg in der Europa League bei Rosenborg Trondheim. Dementsprechend gut gelaunt kehrten die Tabellenführer Freitag Mittag nach Salzburg, Takumi Minamino mit dem von den Mitspielern unterschriebenen Matchball im Gepäck. Sein Andenken an sein historisches Spiel als erster Japaner, der drei Tore in einem Europacupspiel erzählte. Auch bei Rapid stieg die Stimmung durch die Europa League. Zumal gegen Villarreal der „Herzstich, von dem man sich schwer erholen kann“ (Copyright Didi Kühbauer), nämlich das 0:1 in der Nachspelzeit, erspart bleibt. Für mehr Selbstvertrauen in der Zukunft sorgt auch eine personelle Alternative mehr: Der grün-weiße Pfitschipfeil ist wieder zurück. Erstmals seit der Hüftoperation im Juli wird mit Philipp Schobesberger (Bild oben) der schnellste im Rapid-Kader Sonntag im Wolfsberg zum Kader gehören, auf der Bank sitzen.
Christopher Dibon brauchte nach der Hüftoperation eien ganze Saison zum Comeback, Schobesberger brauchte nicht einmal ganz fünf Monate. Bei dem 24jährigen Flügelflitzer war die Verletzung aber nicht so schwer, das wusste man bereits im Sommer. Sein Comeback war schon gegen Villarreal eine Option, doch da riet Kühbauer zur Vorsicht. Weil mit Schobesberger auf Dauer das grün-weiße Manko vom zu geringem Tempo verkleinert werden kann, er für eine bessere Zukunft zu wichtig ist. Im Nachhinein hätte man sich natürlich vorstellen können, dass Schobesberger im Finish vielleicht einmal der spanischen Verteidigung davonlaufen hätte können, wenn er von der Bank gekommen wäre. Aber vielleicht macht er das in Wolfsberg
Von der Tabellenkonstellation her könnte Rapid Sonntag Austria (daheim gegen Salzburg) oder Hartberg (in Mattersburg) überholen, aber mit einer Niederlage auch hinter Mattersburg oder Sturm Graz (daheim gegen St. Pölten) zurückfallen. Vor eineinhalb Wochen gewann Rapid in Wolfsberg 3:0, stiegen damit ins Cupviertelfinale auf – drei Punkte am Sinntag wären fast genau so wichtig. Noch eine Erfolgsmeldung bei Rapid: Dejan Ljubicic verlängerte vorzeitig seinen Vertrag um ein Jahr bis 2021. Wenn man weiß, dass der 21jährige von der deutschen Rogon-Agentur beraten wird, war das keine leichte Übungen für Sportchef Fredy Bickel. Der übrigens jetzt auch zugibt, was ihm manche schon während der Sommertransferzeit vorgehalten hatten: Nämlich zu viel riskiert zu haben, in dem er einige Spieler holte, die bei ihren Vereinen zuvor nicht zum Einsatz gekommen waren.
Christoph Knasmüllner erzielte trotzdem wichtige Tore, gab viele Assists, aber auch bei ihm ist Luft nach oben. Gar nicht zu reden von Andrij Ivan, Andrija Pavlovic. oder Mateo Barac, der sich zuletzt auf der Eratzbank wieder fand, Donnerstag auch nicht eingewechselt wurde, als mit Dibon der Innenverteidiger, der auf seiner Position spielte, verletzt ausschied. Dabei hatte Barac bei Osijek zum Stammpersonal gezählt. Anders als Ivan in Russland bei Krasnodar oder Pavlovic in Kopenhagen. Wenn der Serbe wieder in Wolfsburg für Tore sorgt, wäre Kühbauer sehr gehelfen.
Wolfsbergs Trainer Christian Ilzer verlängerte in der letzten Woche seinen Vertrag vorzeitig bis 2020. Offenbar sorgten bei Präsident Dietmar Riegler Meldungen aus Graz, wonach Ilzer auch bei Sturm als Nachfolger für Heiko Vogel ein Thema war, für Handlungsbedarf. Samstag hat als Interimslösung auf der Sturm-Bank Talentemanager Günther Neukirchner gegen St.Pölten und seinen ehemaligen Nebenspieler aus der Osim-Ära, Ranko Popovic, das Sagen. In der Länderspielpause wird der neue Mann übernehmen, zwei Wochen Zeit haben, die Mannschaft kennenzulernen. Der Favorit heißt weiter Roman Mählich, auch wenn in Graz zuletzt der Name eines ehemaligen Mitspielers von ihm zu hören war, der bei Sturm aus seiner aktiven Zeit einen noch klingenderen Namen hat: Ivica Vastic, derzeit U 16-Trainer bei der Austria.