Eishockey

Der letzte Sieg ist immer der schwerste: Trotzdem spricht nicht mehr viel gegen Finale Bozen -Salzburg

Eine Eishockeyweisheit sagt, dass der letzte Sieg in einer Play-off-Serie immer der schwerste ist. Das mag schon sein, aber dennoch spricht seit Freitagabend nicht mehr viel gegen eine Finalserie zwischen HC Bozen und Titelverteidiger EC Red Bull Salzburg. Die Donnerstag in Bozen beginnen würde, wenn Sonntag Salzburg im Volksgarten den vierten Sieg gegen den KAC feiert (das überträgt Puls 24 live) und Bozen der zweite Heimsieg gegen die Vienna Capitals gelingt. Speziell bei Salzburg kann man sich nach dem 3:1 (0:1, 3:0, 0:0) am Freitag in Klagenfurt, dem ersten Auswärtssieg in der Serie, nicht mehr vorstellen, dass drei Niederlagen in Folge gegen den KAC passieren können. Einen 3:1-Vorsprung gaben die Bullen bisher in zehn Fällen noch nie aus der Hand, achtmal entscheiden sie danach die Serie im fünften Spiel für sich. Der KAC liegt zum vierten Mal in einem „Best-of-7“-Duell mit 1:3 zurück, schaffte in keinem Fall mehr den Umschwung.

In Klagenfurt wurde Freitag vor Beginn das 21 jährige KAC-Eigengewächs Fabian Hochegger, der in diesem Jahr auch in Österreichs Team debütierte, als Jungstar der Saison ausgezeichnet. Aber spielen konnte er nicht, da er im Viertelfinale gegen Villach verletzt wurde. Möglich, dass der KAC mit ihm Salzburg länger zusetzen hätte können, als nur im ersten Drittel. Das bessere Salzburger Powerplay bedeutet aber sicher den entscheidenden Faktor: Salzburg schoss in den vier Spielen bei 16 Möglichkeiten in Überzahl sechs Tore, darunter Freitag auch die zwei im Mitteldrittel durch Mario Huber (Bild oben) und Peter Schneider. Der KAC schaffte in ebenso vielen Powerplay hingegen nur zwei Tore. Für Salzburgs Kapitän, den 37 jährigen Thomas Raffl, bedeutet jeder Sieg über den KAC etwas Besonderes: Als gebürtiger Villacher ist jedes Match mit Salzburg gegen den KAC sein persönliches Kärntner Derby.

11 427 Zuschauer sahen Freitag die Spiele in Klagenfurt und Wien, wo 7022 für eine beeindruckende Kulisse sorgten. Die Wiener Hoffnungen erlitten schon nach 31 Sekunden durch die Bozener Führung den ersten Tiefschlag. Zu Beginn des zweiten Drittels fiel das 0:3, das Goalie Bernhard Starkbaum, der drei Tage zuvor den Auswärtssieg in Südtirol möglich gemacht hatte, mit einem Fehlpass verschuldete. Es gelang zwar die Aufholjagd zum 2:3, aber am Ende stand mit dem 2:5 (0:2,0:1, 2:2) die fünfte Heimniederlage gegen Bozen hintereinander. Das Fehlen von acht Stammspielern machte dies irgendwie verständlich. Für Trainer Dave Barr war das erste Drittel das beste der ganzen Serie, er glaubt wegen der im Viertelfinale gegen Innsbruck und zuletzt in Bozen bewiesenen Auswärtsstärke an den Umschwung. Muss er ja. Bozen hat mit Sam Harvey den Torhüter mit der besten Fangquote der Liga. In den Play-offs steigerte sie der Kanadier sogar auf 94,0 Prozent. Bei den Capitals spielt mit Matt Bradley der Topscorer der Liga, der bisher auf 29 Tore und 44 Assists kam. Sonntag brauchen die Capitals Bradley-Tore, um das Saisonende zu verhindern.

Foto: EC Red Bull Salzburg.

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