Fußball

Der Nachwuchs reizte Prödl für seinen ersten Schritt mehr als die Austria

Austrias Sportvorstand Jürgen Werner wollte Sebastian Prödl bis 2026 als seinen Nachfolger aufbauen. Für Prödl (Bild), der in seiner erfolgreichen Spielerkarriere auf Werners Beratung vertraute, die Interessen seiner Investorengruppe seit Jänner 2022 im Aufsichtsrat der Austria-AG vertrat, war dies kein Thema. Vielleicht zu „gefährlich“ für den ersten Schritt in der zweiten Karriere des 73-fachen Teamspielers. Da war der 37 jährigen Steirer schon der extra für ihn neu geschaffene Job als Leiter der Nachwuchs-Nationalteams im ÖFB „angenehmer“, obwohl auch der Fußballbund zuletzt stürmische Zeiten erlebte, die sicher nicht vorbei sind. Es reizte Prödl mehr, Akzente beim Nachwuchs zu setzen.

Die ersten Gespräche zwischen Prödl und ÖFB entstanden durch eine Initiative von Geschäftsführer Bernhard Neuhold, bei dem sich Prödl bei seiner Präsentation bedankte. Danach tauschte er sich vor allem mit Sportchef Peter Schöttel aus, auch Ex-Präsident Klaus Mitterdorfer war daran beteiligt, dass es zum Abschluss kam: „Vielleicht braucht es ein neues Paar Augen, damit alles künftig noc besser funktioniert als bisher!“ Sicher wird Prödl auch daran gemessen, ob die Nachwuchsteams Endrunden bei Europa-oder Weltmeisterschaften erreichen und dort erfolgreich abschneiden. Das betrifft sowohl Mädchen als auch Burschen. Ein Thema ist auch die Entwicklung der Toptalente. Auch sie davon zu überzeugen, für Österreich zu spielen. Denn rund ein Drittel könnte laut Schöttel wegen der Herkunft auch anderen Nationen auswählen: „Wir müssen klarer aufzeigen, was wir zu bieten haben!“ Dafür soll in erster Linie Prödl sorgen.

Der erste „Testlauf“ dafür ist der 18 jährige Leon Grgic, Stürmerhoffnung von Meister Sturm Graz. Der Mittwoch i n der Youth League den Ausgleich um 1:1 (0:1) in Lille erzielte, womit Sturm in die k.o.-Phase kam. Um den bemüht sich sehr intensiv auch Kroatien. Prödl steht mit dem Berater von Grgic, Thomas Freismuth, bereits laufend in Kontakt. Grgic zählt auch zu den Spielern, mit denen der neue U 21-Teamchef Peter Perchtold plant. Nicht der einzige Stürmer dieses Jahrgangs mit großem Potenzial. Das haben auch Nikolaus Wurmbrand von Rapid oder Philipp Verhounig, der dies bei Salzburgs Youth League-Erfolgen unter Beweis stellte. Perchtold soll auch in Abstimmung mit seinem bisherigen „Chef“ Ralf Rangnick, Prödl und Schöttel  für die einheitliche Spielweise in den Nachwuchsteams zuständig sein. Perchtold übernimmt den Staff seines Vorgängers Michael Gregoritsch: „Eine Ansammlung fantastischer Menschen“ schwärmte er. Nicht mehr dazu gehört der langjährige Teammanager Werner Germ, der mit Gregoritsch in Pension ging.

Foto: Servus TV/Neumayr Leopold.

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