Der deutsche Klassiker Bayern – Borussia Dortmund Samstag in München, das ist genau die richtige Einstimmung auf den Champions League-Schlager gegen Real Madrid am Mittwoch. Der spanische Titelverteidiger empfängt zweieinhalb Stunden vor dem Anpfiff in München im Bernabeu-Stadion Atletico zum Stadtderby. Auch nicht von schlechten Eltern. Bei Bayern wird Manuel Neuer im Tor noch fehlen, es geht darum, nicht mit zwei Niederlagen hintereinander im Gepäck auf Ronaldo&Co zu treffen. Mehr steht für Dortmund am Spiel: Punkte sind im Kampf um die direkte Qualifikation zur Champions League gegen Leipzig und Hoffenheim nötig.
Leipzig empfängt Leverkusen, Hoffenheim gastiert beim Hamburger SV. In Leipzig kommt´s zum Österreicher-Duell: Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker gegen Teamkapitän Julian Baumgartlinger. Aleksandar Dragovic wird auf der Bank sitzen. Sportchef Ralf Rangnick schloss bereits einen Absturz aus den Champions League-Plätzen aus, nannte als neue Devise, unter keinen Umständen Vierter zu werden. Platz drei ist noch „erlaubt“ für Ralph Hasenhüttl, der für nächste Saison einem anderen österreichischen Trainerlegionär den Tormann weg nimmt: Von Adi Hütter und Young Boys Bern kommt der 22jährige Schweizer Yvon Mvogo um fünf Millionen Euro Ablöse nach Leipzig. Leverkusens Bernd Leno, der auch am Zettel stand, hätte nur um 25 Millionen aus dem Vertrag gekauft werden können. Selbst für Red Bull-Dimensionen zu viel. Will Leverkusen in die Europa League, müßte auch in Leipzig gepunktet werden. Gilt auch für Schalke daheim gegen Wolfsburg in der Generalprobe für die Europa League gegen Ajax Amsterdam. Bei Schalke herrscht etwas Aufregung, weil es bereits seit vier Pflichtspielen keinen „Burgknaller“ gab. Trainer Markus Weinzierl nahm Guido Burgstaller in Schutz: „Wir müssen ihn besser in Szene setzen, dann wird er auch wieder treffen.“
Für einen Österreicher in Deutschland gibt´s Samstag ein Rekordspiel: Peter Stöger steht beim 1.FC Köln zum 130.mal hintereinander in der Coaching Zone. Das schaffte vor ihm nur der legendäre Hennes Weisweiler, den er aber nächste Runde in Augsburg übertreffen wird. Stögers Vertrag läuft bis 2020, da kämen noch 109 Spiele dazu. Vom AufStöger zum EuroPeter schrieb „Fussballbild“ (siehe oben) über den Trainer aus Wien, spielte damit auf die Anfänge in der zweiten Liga an, nannte die bisherige Erfolgsstory über vier Saisonen: „Peter, der Ösi, wurde Peter, der Große.“ Wäre ganz passend, sollte im Rekordspiel der Sieg im Rheinderby gelingen. Dann wäre Mönchengladbach als Rivale im die Europacupplätze ausgeschaltet, EuroPeter dem großen Ziel näher gerückt: „Bisher waren wir in der Lage, wichtige Spiele zu gewinnen.“ Zuletzt Dienstag gegen Eintracht Frankfurt.
Zusätzliche Kraft gibt Stöger ein Landsmann: Der 47jährige Franz Müllner gilt in Deutschland als stärkster Ösi der Welt, hält 15 Rekordmarken im Guiness-Buch, zog bereits eine Boeing 777 von der Stelle. Heute will er in Köln beim größten Rollstuhl-Rugby-Turnier der Welt, für das Stöger Pate ist, die bisher längste Schlange von Rollstuhl-Rugby-Spielern ziehen, ehe er ins Stadion kommt. Bei Training schaute er bereits Donnerstag vorbei: Bei Stöger gibt´s immer Stoff für Publicty und Schlagzeilen.
Für die sorgt auch Werder Bremens Serie mit Kapitän Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch: Achtes Spiel hintereinander ohne Niederlage. Bei Eintracht Frankfurt zur Pause 2:0 geführt, am Ende 2:2: „Wir haben den Kräfteverschleiß gespürt“, gestand Junuzovic, „das Ergebnis ist okay“. Er besorgte mit seinem dritten Saisontor die Führung. Die perfekte Vorarbeit kam von Florian Kainz: Der Steirer bestritt sein bisher längstes Bundesligaspiel, kam nach 28 Minuten, fiel nicht nur durch den Assist, sondern auch seine Wendigkeit auf.