Fußball

Didis magisches Händchen brachte Aufstieg und viel Geld

Nicht zu überhören waren sie ,die Gesänge über den magischen SCR von den Rapid-Fans. Im Finish beim 1:0 (0:0) gegen die Glasgow Rangers von den Tribünen, nach dem Match auch noch in den Strassen rund um das Allianz-Stadion oder in der Hütteldorfer U Bahn-Station.  Grün-Weiß schaffte es zum zweigten Mal in der Europa League zu überwintern. In Glasgow hatte die Trainerära  von Didi Kühbauer begonnen, gegen die Rangers schaffte er den bisher größten Erfolg. In einem wenig mitreißenden Duell von zwei spielerisch limitierten Mannschaften mit wenig Torszenen war vor allem das Händchen von Kühbauer magisch. Er tauschte nicht zum ersten Mal das späte Goldtor ein.

Es war ihm schon beim wichtigen 2:1-Auswärtssieg gegen Spartak Moskau gelungen. Rapid lag 0:1 zurück, da brachte er Kapitän Stefan Schwab und Philipp Schobesberger. Das Resultat: Siegestor in der Nachspielzeit durch Schobesberger nach Pass von Schwab. Gegen die Rangers  machte er drei Wechsel. Zur Pause Christoph Knasmüllner für den angeschlagenen Thomas Murg, nach 65 Minuten Schobesberger für den Rumänen Andrij Ivan , nach 78  noch Dejan Ljubicic (Bild oben) für den ausgepumpten Manuel Martic. Eigentlich müsste der beweglichere und spielerisch bessere Ljubicic immer vor Martic zum Zug kommen, aber bei Rapid regiert ja in schweren Zeiten die Devise Kampf. Nach einem Doppelpass mit Knasmüllner sorgte Ljubicic sechs Minuten nach der Einwechslung mit seinem ersten Europacuptor für den so wichtigen Sieg. „Ich hab ihn eingetauscht, damit er unsere Defensive stabilisiert“, gab Kühbauer zu, „mit einem Tor von ihm habe ich eigentlich nicht gerechnet“. Egal, das Tor war viel wert. 570.000 Euro für den dritten Sieg in der Gruppenphase, 500.000 Euro Aufstiegsprämie als Zweiter hinter Villarreal und nochmals 500.000 für das Sechzehntelfinale.  Inklusive Startgeld verdiente Rapid im Herbst in der Europa League 5,11 Millionen. Und da kommen noch die Zuschauereinnahmen und die Gelder aus dem TV-und Marketingtopf dazu. Da müsste genug Geld vorhanden sein, um die Mannschaft aufzurüsten.

Dies wird notwendig  sein, Darüber kann der Aufstieg nicht hinwegtäuschen. Rapid beschränkte sich darauf, weil ja ein Punkt gereicht hätte, das Spiel zu kontrollieren, nichts zuzulassen. Mit Ausnahme eines Lattenköpflers von Rangers-Innenverteidiger  Connor Goldson nach einem Freistoß in der 22. Minut ging die Marschroute auf. Ob Rapid einen Rückstand aufgeholt hätte?  Die spielerischen Defizite können nicht übersehen werden. Allein die vielen nutzlosen hohen Bälle beim Spielaufbau aus der Abwehr heraus. Meist ein „Werk“ von Mateo Barac. Vielleicht glaubt der Kroate, dass sich in der Mitte des Spielfelds ein Teich befindet, über den er den Ball immer drüber schießen muss. Man sollte ihn über die Winterpause aufklären, dass dies nicht der  Fall ist. „Es war nicht viel Fussball, aber genug, um des Ziel zu schaffen“ hieß der treffende Kommentar von Kroatiens Ex-Teamspieler Niko Kranjcar auf der Tribüne. Der Sohn der Rapid-Legen,de, der seine Karriere im Hütteldorfer Nachwuchs begonnen und im März bei den Rangers beendet hatte. Vater „Zizo“ ist übrigens derzeit Irans Unter 23-Teamchef, der um die Qualifikation für Olympia kämpft.

Auch der ehemalige Sportdirektor Helmut Schulte und der frühere Torjäger Carsten Jancker, der  mit Kühbauer zur Meistermannschaft 1996 gehört hatte,  applaudierten den Aufstieg . Am Montag wartet bei der Auslosung in Nyon auf Rapid ein Tabellenführer. Da sind große Kaliber dabei. Etwa Chelsea mit dem belgischen Topstar Eden Hazard und Frankreichs Weltmeister N´Golo Kante. Oder Arsenal mit Goalgetter Pierre Aubameyang. Oder die deutsche Rekordmannschaft Eintracht Frankfurt mit Adi Hütter. Mit dem 2:1 in Rom gegen Lazio schaffte die Eintracht den sechsten Sieg im sechsten Gruppenspiel, obwohl Hütter seine Torjäger Ante Rebic und Luka Jovic schonte. Das gelang zuvor noch keinem Team aus der deutschen Bundesliga. Ebenfalls mögliche Rapid-Gegner: Bayer Leverkusen mit Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic, der FC Sevilla und Betis Sevilla aus Spanien, Dynamo Kiew, Zenit St. Petersburg, Dinamo Zagreb oder Genk aus Belgien.

 

Foto: © SK Rapid Wien Media .

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