Geschockt stieg Unter 21-Teamchef Werner Gregoritsch drei Stunden nach dem 1:o gegen die Färöer in Toftir bei schwierigen Bedingungen, sprich Kunstrasen und starken Wind, Freitag Abend in die Chartermaschine zurück nach Wien. Hatte nichts mit der Art und Weise des knappen Pflichtsiegs zu tun, sondern mit einer Tragödie nach dem Schlusspfiff, die Gregoritsch noch nie erlebt hatte, die ihn sehr nachdenklich machte: „Mein Ärger nach einer Niederlage kann nie mehr so gross sein, dass ich einem Kollegen nach Schlusspfiff etwas unfreundliches sagen werde.“ Was war passiert? Als Gregoritsch zum Kollegen Bill Jacobsen ging, mit ihm abklatschte, verdrehte der plötzlich die Augen, verkrampfte, fiel zusammen. Ein schwerer epileptischer Anfall, dem Herzprobleme folgten Auch Österreichs Teamarzt Gerhard Kölndorfer half bei der Erstversorgung. Aber die Informationen, die Gregoritsch bis zum Abflug erhielt, klangen alles andere als beruhigend: Jacobsen schwebte in Lebensgefahr.
Da muss alles andere als egal sein. Auch dass Österreich nach dem 4:3 Deutschlands gegen Russland in Ingolstadt, bei dem Manchester Citys 50 Millionen-Kauf Leroy Sane beim neuen Teamchef Stefan Kuntz, dem Nachfolger von Horst Hrubesch, nur als Joker zum Zug kam, nicht mehr Gruppensieger werden kann. Sondern dass es Dienstag im Prestigeduell gegen den Nachbarn in St. Pölten nur“ darum geht, dass Österreich den Punkt holt, um fix ins Play-off der besten Zweiten um das EM-Ticket zu kommen.