Fußball

Die Jänner-Streichliste ist bei Rapid am längsten

Montag öffnet für einen Monat wieder das Transferfenster. Die Zeit der Gerüchte, Sportchefs und Spielerberater. Laut „Bild“ stehen auf der  Streichliste der deutschen Bundesliga 50 Spieler.  Keiner bei  Meister Bayern, Mönchengladbach und dem Letzten Darmstadt, die meisten im Norden bei Werder Bremen (sieben) und dem VW-Werksklub Wolfsburg (sechs). Der prominenteste Name ist Leverkusens mexikanischer Stürmer Chicharito. Kein Österreicher  steht auf der „Bild“-Streichliste. Auch nicht Eintracht Frankfurts Ersatztormann Heinz Lindner, der in eineinhalb Jahren noch keine Minute in der Meisterschaft zum Einsatz  kam. Bei möglichen Wintereinkäufen tauchen schon die Namen von Österreichern auf. Da können sie so viel dementieren wie sie wollen: Ein Wechsel von Nürnberg-Torjäger Guido Burgstaller   nach Augsburg steht noch immer im Raum, detto der von Kevin Wimmer zu   Gladbach oder  Wolfsburg, um dort die Abwehr zu stabilisieren. Und Martin Hinteregger hat das Angebot zu einem Wechsel  von Augsburg nach England zu Sunderland.

Die Zahl der Spieler, die in Österreich quasi zum Winterverkauf freigegeben sind, ist bei weitem nicht so groß. Erstens gibt´s  acht Klubs weniger als in Deutschland, zweitens können sich auch nicht alle einen zu großen Kader leisten. Altachs neuer Trainer Martin Scherb will sich erst einen Überblick verschaffen, aber  im Kampf um die Eurpacupplätze ist nicht gedacht, den Kader zu „verdünnen“. Ähnlich verhält es sich bei  Sturm Graz-Sportchef Günter Kreissl.

Etwas anders  verhält es sich bei Salzburg. Dem  23jährigen Peru-Stürmer Yordy Reyna  würden keine Steine in den Weg gelegt werden, sollte er einen Interessenten finden. Der Vertrag läuft im Sommer aus. Sein Highlight in dieser Saison war das  Siegestor im Heimspiel der Champions League-Qualifikation gege Liepaja. In der Bundesliga kam er nur auf 98 Minuten bei zwei Einsätzen, den letzten am 6. August beim Heimsieg über St. Pölten. Der zweite Fall beim Meister heißt Stefan Stangl. Vor einem Jahr hätte der 25jährige Linksverteidiger nach einem starken Herbst bei Rapid inklusive Europa League in der Premier League bei Watford unterschreiben können, bekam aber keine Freigabe. Seit dem Sommerwechsel an die Salzach geht´s bergab: Nur je drei Einsätze in Bundesliga und Cup, am starken Routinier und „Platzhirsch“ Andreas Ulmer führt kein Weg vorbei. Der 31jährige verlängerte jetzt seinen Vertrag um zwei Jahre, der von Stangl läuft bis 2020. Wenn er bei Marcel Koller weiter im Kader bleiben will, muss er sich etwas einfallen lassen Sein Berater Thomas Böhm  ist bereits seit Wochen hinter den Kulissen aktiv.

 

Ein anderer Spieler von Böhm  wird bei Austria nicht glücklich sein: Patrizio Stronati,d er 22jährige Innenverteidiger, der  im Winter 2015 von Banik Ostrau kam, einen Vertrag bis 2018 hat. In der Europa League zeigte er bei den Unentschieden gegen Viktoria Pilsen und in Rom, dass er durchaus brauchbar wäre-aber in der Bundesliga spielte er im Herbst nur vier Minuten, in den eineinhalb Jahren kam er auf lediglich 14 Einsätze . Austrias Trainer Thorsten Fink  signalisierte ihm bereits, dass er sich besser einen neuen Klub suchen können – abwarten, was das ergibt. Auch der 33jährige kroatische Routinier Ognjen Vukojevic, dessen Vertrag im Juni ausläuft hat keine Perspektiven in Violett, seit Oktober zählte er nicht mehr zum Kader. Ebenso der 32 jährige Spanier Alex de Paula wegen eines Ermüdungsbruchs. Auch sein  Vertrag endet nach der Saison. Ein spezielles Thema ist der dauerverletzte Brasilianer Ronivaldo.

Die längste Streichliste gibt es bei Rapid. Auf den neuen Sportchef Fredy Bickel wartet die schwierige Aufgabe, die Anzahl der Legionäre von neun auf sechs zu reduzieren. Um Tormann Jan Novota, Matej Jelic (Vertrag bis 2018) und den 32jährigen Spanier Tomi, der im Sommer ablösefrei wäre. Er könnte wohl auch im Jänner zum Nulltarif gehen. Abwarten, wie er das sieht. Denn die Rapid-Bezüge kann ihm   wohl kein Interessent aus den unteren Regionen der Bundesliga   bekommen. Ein Kandidat ist auch das 19jährige Stürmertalent Max Entrup, im Sommer Zielscheibe von Teilen des Block West wegen der Vergangenheit bei einem Austria-Fanklub. Trainer Mike Büskens wollte Entrup wegen seines Potenzials weiter im Kader sehen, Damir Canadi hätte jetzt nichts dagegen, wenn Entrup verliehen wird, um Spielpraxis zu bekommen. Auch Überraschungen in Grün-Weiß sind nicht ausgeschlossen. Dass plötzlich  Namen zum Verkaufsthema werden, von denen man es jetzt noch nicht ahnt.

Bei der Admria gäbe es wohl keinen Widerstand, sollte es  sich der 31jährige Innenverteidiger Ione Cabrera verändern wollen. Im Sommer kam der spanische Routinier auf Wunsch von Trainer Oliver Lederer, der Totalversager beim 0:5 in Wolfsberg war sein bisher einziger Einsatz. Der zweite Abwanderungskandidat: Der frühere U 20-teamspieler Markus Blutsch. Nach gesundheitlichen Problemen zwar wieder voll im Saft, aber nur 65 Einsatzminuten vertragen sich nicht mit seinem Ehrgeiz.  Im Dezember gab´s eine Aussprache mit Sportchef Ernst Baumeister und Lederer. Bei St. Pölten würde sich das Bedauern in Grenzen halten, sollten es sich die holländischen Sommerköäufe für Abwehr und Angriff, Kai Heerings und Kevin Luckassen, wieder verändern wollen. Aber Anzeichen gibt´s zum Jahreswechsel noch keine.

 

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER / Wikimedia Common.

Meist gelesen

Nach oben