Seit Mittwoch Nachmittag ist Xaver Schlagers Wechsel von Österreichs Nummer eins, Red Bull Salzburg, zum VW-Werksklub Wolfsburg und Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner offiziell. Damit wechselt er Champions League gegen Europa League. Aber der Oberösterreicher suchte nach zehn Jahren in Salzburg eine neue Herausforderung. Was Salzburgs Sportchef Christoph Freund zwar bedauerte, aber irgendwie auch verstand: „Jetzt bekommen andere talentierte Youngsters die Chance, in Xavers Fußstapfen zu treten. Dieser Weg machte uns sportlich und wirtschaftlich stark, den werden wir konsequent und beharrlich weiter gehen.“ An einem Tag spülten zwei Transfers 15 Millionen in die Salzburger Kassen: Für Schlager und den 21jährigen brasilianischen Innenverteidiger Julio Igor. Er wechselte zu SPAL Ferrara, dem 13. von Italiens Serie A, bekam einen Vierjahresvertrag. Der schnelle Linksfuß Igor stammt aus Salzburgs Youth League Sieger-Truppe, funktionierte als Leihspieler in Wolfsberg, aber nicht letzte Saison bei der Austria. Ablösefrei war der Norweger Fredy Gulbrandsen, der sich für Türkeis Vizemeister Basaksehir Istanbul entschied. Der unter dem persönlichen „Schutz“ von Staatschef Recep Erdogan steht.
Als Salzburgs Schlagers Abgang in eine Topliga kurz nach 15 Uhr zugab, gab es keine Bestätigung für das heißeste Gerücht der Wiener Szene am bisher heißesten Mittwoch des Jahres: Peter Stögers Rückkehr zur Austria nach sechs Jahren soll in trockenen Tüchern sein, der Vertrag als neuer Sportvorstand bereits unterschrieben sein. Dass es Kontakte zwischen Präsident Frank Hensel und ihm gab, ist seit mehreren Wochen bekannt. Vollzugsmeldung gab´s von keiner Seite. Die soll erst in einem violetten „Staatsakt“ erfolgen, sofern Stöger, der zuletzt Kontakte nach England zu Zweitligist West Bromwich, den ehemaligen Klub von Paul Scharner hatte, wirklich unterschrieben hat. Fix ist bei Stöger vorerst nur, dass er Freitag beim Uniqa Cup Opening im Studio 44 in Wien die erste Runde auslosen wird.
Auch für einen Spieler, der in Stöger letzter Austria-Saison den Meistertitel möglich gemacht hatte, soll es eine neue Zukunft geben: Philipp Hosiner, damals der Torgarant, steht angeblich vor dem Wechsel von Sturm Graz zum Vizemeister LASK. Bei Sturm gab es für den 30jährigen Hosiner (Bild oben) in der vergangenen Saison wenig Grund zum Jubeln, Ex-Trainer Roman Mählich hatte ihn sogar aussortiert. Unter dessen Nachfolger Nestor el Maestro traf er bisher bei beiden Testspielen, aber offenbar ändert das nichts entscheidendes. Wie der Wechsel nach Linz zum Thema wurde? LASK-Mastermind Jürgen Werner ist Hosiners langjähriger Berater. Das hat sich nicht geändert, auch wenn Werner inzwischen seine Anteile an der Agentur Stars&Friends verkauft hat.
Ein Stars&Friends-Klient ist seit Mittwoch ein neuer England-Legionär aus Österreich: Der 26jährige Rieder Samuel Sahin-Radlinger, in der Saison 2013/14 als Hannover-Leihgabe die Nummer zwei im Tor von Rapid, unterschrieb bei Barnsley, dem Aufsteiger in die Championship, die zweite englische Liga. In der letzten fünf Jahren war Radlinger beim 1.FC Nürnberg, bei Brann Bergen in Norwegen und letzte Saison bei Absteiger Hannover 96 die Nummer zwei, die beim letzten Match in Düsseldorf beweisen durfte, bundesligatauglich zu sein. Den Namen Sahin nahm der 1,98 Meter-Riese vor drei Jahren nach der Heirat mit der deutsch-türkischen Schauspielerin Sila Sahin an. Barnsleys Trainer ist der ehemalige Hannover-Coach Daniel Stendel