Fußball

Rapid holt noch zwei Mittelstürmer: Stöger werden nur „die besten“ angeboten

Trainingsbeginn bei Meister Sturm Graz, in Wien bei Austria und Rapid. Der erste Arbeitstag von Peter Stöger lockte an die 150 Zuschauer an, auch 28 Medienvertreter wollte sich das nicht entgehen lassen. Stöger gab geduldig Interviews und Autogramme, ließ sich gemeinsam mit Fans fotografieren: „Schöner Auftrieb hier“, meinte er. Wie bei seiner Präsentation verbreitete Stöger Ruhe, Souveränität und gute Laune. Bei ihm wird es mehr öffentliche Trainings geben als in der letzten Saison. Ihn stört es nicht, wenn wer sehen will, wie Rapid trainiert.

Stöger und sein neu zu Rapid gekommener Assistent Thomas Sageder beobachteten die 22 Spieler, die lauteste Kommandos gab Co-Trainer Stefan Kulovits.  Neuerwerbung Claude Mbuyi war bereits dabei, die zweite Neuerwerbung Janno Horn nicht. Die Teamspieler hatten noch Pause, zwei aus Österreichs U 21-Team wollten aber lieber trainieren: Furkan Demir und Nicolas Bajlicz. Demir agierte auch im abschließenden Spiel zehn gegen zehn auffällig, er hat sich nach deer Rückkehr aus Hartberg einiges vorgenommen: „Wo mich der Trainer aufstellt, ist meine Lieblingsposition“. Der Satz zeigte, dass er keine Ansprüche stellt, durchstarten will. Die Möglichkeit, sich zu zeigen, bekamen aus der zweiten Mannschaft Lorenz Sladits, Daniel Nunoo und Erik Stehrer, andere werden folgen. Dass die Saison zwischen 24. und 31. Juli mit drei k.o.-Spielen in der Qualifikation für die Conference League und in der ersten Runde des Uniqa-Cups bei Wacker Innsbruck beginbt, stört Stöger nicht

Sportchef Markus Katzer will mit drei Mittelstürmern in die Saison gehen. Mit Mbuyi ist erst einer da, Ercan Kara könnte der zweite sein, wenn die Gespräche mit Samsunspor zu einer Einigung führen. Samsunspor spielt in der Qualifikation für die Europa League, daher sollte auch der türkisiche Sensationsdritte daran interessant sein, das Thema vom Tisch zu kriegen. Zumal mit Kara nicht geplant wird. Er trainiert derzeit bei seinem Berater Sertan Günes in Wien. Stöger erzählte schmunzelnd, dass ihm ständig von Spielerberatern Stürmer angeboten werden, natürlich mit dem Hinweis, dass es sich um die beste Lösung handelt: „Abgegangen ist mir das in den letzten Jahren nicht“, gab er gelassen zu.

Auch ohne Rapid-Beteiligung tat sich auf dem Transfermarkt einiges. Die Austria verlieh etwas überraschend d U 21-Teamspieler Moritz Wels für eine Saison an den WSG Tirol. Das steirische Offensivtalent kam 2023 von Sturm Graz, bestritt aber für den Kooperationsklub Stripfing mehr Spiele als im Austria-Dress. Bei den 25 in der Bundesliga gehörte er nur sechs in der Startelf. Offenbar sahen weder Sportvorstand Jürgen Werner noch Sportdirektor Manuel Ortlechner und Trainer Stephan Helm wenig Chancen, dass Wels kommende Saison an seinem Standing etwas Entscheidendes ändern könnte. Jetzt soll er in Tirol mehr Spielpraxis bekommen.  Dort hat er mit Philipp Semlic einen steirischen Landmann als Trainer, der mit Thomas Freismuth den gleichen Berater wie Wels hat. Verloren hat Austria wenig überraschend den Kampf um Linksverteidiger Matteo Perez Vinlöf: Dinamo Zagreb zahlte an Bayern München für den 19 jährigen zwei Millionen Ablöse. Da kann die Austria nicht mithalten.

WSG Tirol vermeldete noch einen Neuzugang: Thomas Sabitzer kehrt zurück. In den letzten zwei Saisonen war der Stürmer bei Wolfsberg, erzielte für den Cupsieger aber in 43 Partien nur vier Tore.  Daher kam es zu einer einvernehmlichen Vertragslösung. Stürmer Stefan Skrbo, der Tirols Angebot zur Vertragsverlängerung ablehnte, landete in der Slowakei bei Spartak Trnava. Sturm Graz verlor das 17 jährige Verteidigertalent Oliver Sorg nach 22 Spielen in der zweiten Mannschaft an den deutschen Bundesligaklub Augsburg.

Etwa seltsames und bisher wohl einmaliges gibt es bei Hartberg: Innenverteidiger Paul Komposch trainiert nur unter Protest. Der Senat zwei der Bundesliga entschied, dass Hartberg zurecht die Option auf Komposch zog. Dagegen legte Komposch Protest ein, ruft das Protestkomitee an. Die Vereinigung der Fußballer will ihn bis zu einem Gang vor das Arbeitsgericht unterstützen. Komposch möchte den Klub wechseln. Hätte Hartberg nicht die Option gezogen, wäre das ablösefrei möglich gewesen. So hingegen nicht. Für Komposch-Berater Freismuth  zog Hartberg die Option unrechtmäßig, weil die Bundesliga an diesem Tag noch keine Lizenz für die nächste Saison erteilt hatte. Lächerlich. Das betraf nämlich nicht nur Hartberg, sondern alle Klubs. Die Liga ließ sich Zeit. Dafür kann man sicher nicht Hartberg verantwortlich machen.

Stögers Nachfolger als Sportchef der Admira, Ralph Muhr, fixierte Montag drei Neuzugänge für den Zweitligisten: Der 22 jährige Stürmer Justin Forst, den Trainer Thomas Silberberger aus gemeinsamen Wattens-Zeiten kennt, kommt von Zweitligaabsteiger Voitsberg, der 24 jährige Innenverteidiger Matteo Meisl von der Austria, er spielte zuletzt bei Stripfing. Der älteste ist der 29 jährige Mittelfeldspieler Turgay Gemicibasi von St. Pölten. Die Admira ist die sechste Staton on Gemicibasi in vier Jahren nach Austria Klagenfurt,Kasimpasa Istanbul, Göztepe Izmir, Adanaspor und St. Pölten. Austria Klagenfurt gelang fast unerwartet der erste Neuzugang: Es ist der 31 jährige Torhüter Manuel Kuttin, der seit 2022 mit sechs Monaten Unterbrechung bei Grasshopeprs Zürich war, aber nur fünf Spiele bestritt. Zuvor war der Kärntner drei Jahre bei Wolfsberg.

Foto: SK Rapid/Widner.

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