Den Elchtest zwar bestanden, Charakter und die richtige Reaktion gezeigt, in allen Bereichen stärker, aber damit nichts erreicht. Denn Österreichs U 21 stand in Ried auch nach dem zweiten Heimspiel innerhalb von fünf Tagen wieder mit leeren Händen da. Über das 1:5 gegen Albanien musste sich Freitag alle genieren, nach dem 1:2 (0:1) gegen England konnten sie mit erhobenen Haupt als Verlierer in die Kabine gehen. Aber das bringt das keinen Punkt. „Das war das wahre Gesicht der Mannschaft“, behauptete Interims-Teamchef Peter Schöttel als Vertreter des rekonvaleszenten Werner Gregoritsch, „und damit richtungsweisend für die letzten drei Spiele!“ In denen drei Siege her müssen, um als einer der fünf besten Gruppenzweiten das Ticket zur Europameisterschaft vielleicht zu schaffen. Am 9. Oktober in Pristina gegen den Kosovo, im November in der Türkei und daheim gegen Andorra.
Die Reaktion sah man auch an der Aufstellung und Taktik. Southampton-Legionär Christoph Klarer, der Admiraner Emanuel Aiwu, Dominik Reiter vom LASK und Barnsley-Stürmer Patrick Schmidt kamen neu in die Startelf. Österreich agierte im 5-4-1 mit drei Innenverteidigern (Dino Maresic, Klarer und Aiwu), Fünferabwehr mit Reiter und Kapitän Marco Friedl an den Flanken, ganz vorne nur mit Marko Raguz, dahinter mit Hannes Wolf als hängender Spitze. Friedl hatte sich nach dem schwarzen Freitag telefonisch mit Gregoritsch ausgetauscht und der dürfte Klartext gesprochen haben. Denn hätten sich die österreichischen U 21-Hoffnungen mit dieser Aggressivität und diesem Elan schon Freitag präsentiert, wäre es nie zu der Blamage gegen Albanien gekommen.
Der Aufwand, wie beispielsweise von Kelvin Arase war riesig, die Engländer schienen überrascht,mit welcher Intensität die Österreicher in die Zweikämpfe gingen. Wie am Bild oben Wolf gegen Dortmunds 26 Millionen-Kauf Jude Bellingham. Schöttel sprach von einem guten Zeichen für die letzten drei Spiele, mit dem man sich einen Punkt verdient hätte. Aber das verhinderte ärgerlicherweise eigentlich die Verlierer selbst: Stade Reims-Legionär Maresic passierte ein Aussetzer wie am Tag davor Stefan Posch im Nationalteam gegen Rumänien, das nützte Arsenal-Stürmer Eddie Nketiah nach 27 Minuten zur Führung. Bis dahin hatten die Engländer keine Chance. Das ebenfalls vermeidbare 0:2 fiel nach 49 Minuten nach einem Eckball durch ein Missverständnis zwischen Aiwu und Tormann Fabian Ehmann. Das schönste Tor erzielten die Österreicher: Schmidt nützte nach einer Stunde die eprfekte Voarbeit zum 1:2. Dabei blieb es bis zur 96.Minute. Daher klagte Friedl: „Wir haben uns nicht belohnt, aber darauf können wir aufbauen!“