Zweimal 1:2 gegen die Nummer neun und zwölf der Weltrangliste, damit war der Olympiatraum des Eishockeyteams in Bratislava praktisch in nur 22 Stunden gestorben. Durch das 1:2 (0:0, 1:2, 0:0) gegen die Slowakei am Donnerstagabend vor 8 679 Zuschauern in der Ondrej-Nepela-Arena und das 1:2 (0:1,0:0, 1:1) gegen Kasachstan Freitagnachmittag vor nur 397, also leeren Rängen. Was Routinier Dominique Heinrich Donnerstag sagte („eine starke Leistung , die uns aber nichts bringt“), galt auch Freitag. Schweiz-Legionär Dominic Zwerger behauptete: „Wir hätten mehr verdient als in den beiden Partien herausgekommen ist!“ Schon nach der ersten Niederlage hätte es ein kleineres Wunder gebraucht, um noch ein Ticket für Olympia 2026 in Mailand lösen zu können.
Vorweg, es lag sicher nicht an Tormann David Kickert (Bild). Seine Leistungen waren nicht schlechter als bei der WM in Prag. Eher das Gegenteil. Gegen die Slowaken wurde er zum besten Spieler gewählt. Übrigens auch der slowakische Goalie Samuel Hlavaj, Legionär von Minnesota. Leider keine gute Optik, wenn er mithalf, Österreich zu besiegen, Marco Rossi, der österreichishe Minnesota-Legionär, hingegen absagte. Nicht so gut wie drei Monate zuvor in Prag war bei Österreich die Chancenverwertung, sprich Effizienz. Wenn man seine Möglichkeiten nicht nützt, dann kann man auch wie Lukas Haudum der Meinung sein, Olympia nicht verdient zu haben.
45:20-Torschüsse untermauerten die Dominanz und Überlegenheit Österreichs gegen Kasachstan. Aber das half nichts. Teamchef Roger Bader, der die Linien gegenüber der Vorbereitung etwas veränderte und auf David Reinbacher, Heinrich, Peter Schneider, Marco Kasper und Zwerger als ersten Block setzte, sprach von einer unglücklichen und unverdienten Niederlage: „Wir haben eine gestandene A-Nation dominiert, die Scheibe ist bei unzähligen Chancen nicht für uns gesprungen. Wir hätten die gleiche Partie 5:1 gewinnen können, ohne ein Prozent besser zu spielen. Es gibt im Eishockey solche Tage!“
Gegen die Slowakei traf nur Kasper im Powerplay, als er einen Heinrich-Schuss abfälschte. Die Überlegenheit im letzten Drittel brachte nichts Zählbares. Gegen Kasachstan geriet Österreich schon nach 105 Sekunden durch einen abgefälschten Schuss in Rückstand, vergab der 19 jährige Vinzenz Rohrer wenig später einen Penalty. Erst nach 43 Minuten glich Routinier Herburger nach Rohrer-Assist aus. Zwerger traf bei 1:1 die Stange, aus dem Nichts fiel von der blauen Linie wenig später das 1:2. Kickerr vorzeitig für einen sechsten Feldspieler vom Eis zu holen, brachte zweimal leider nicht den Ausgleich. Zum Abschluss geh es Sonntagnachmittag gegen Ungarn um die goldene Ananas. Man kann es auch um die Ehre nennen.
Foto: IIHF.