Fußball

Die Sorgen von Austrias Trainer Wimmer hat Kollege Barisic nicht

Didi Kühbauer steht Sonntag vor seinem 300. Bundesligaspiel als Trainer. Das schafften vor dem 51 jährigen nur sieben. Die meisten waren es bei Rapid (101), beim LASK wird es das 25.  Seit sieben Partien hat der LASK gegen Hartberg nicht mehr gewonnen, im Herbst in Pasching 0:3 verloren. Es würde gut zum Jubiläum passen, diese Negativserie zu beenden. Aber das ist nur ein Randthema der letzten Runde im Grunddurchgang. Im Mittelpunkt: Der Kampf um Platz sechs, speziell im ausverkauften Wiener Derby. Was Austria und Rapid davor verlauten ließen, klang irgendwie ähnlich: Das eigene Spiel durchziehen, nicht verstecken, initiativ sein. Der violette Sportchef Manuel Ortlechner empfahl seinen Spielern, cool zu bleiben, das Match nicht zu sehr zu emotionalisieren. Rapids Innenverteidiger Leopold Querfeld hatte vor dem Duell gegen Haris Tabakovic (Bild oben) der in diesem Jahr in beiden Heimspielen gegen Austria Klagenfurt und Hartberg traf, dabei zweimal für einen Doppelpack sorgte, unter der Woche noch eine spezielle Prüfung zu bestehen, die nichts mit Fußball zu tun hatte: Eine Schularbeit. Die verlief für ihn zufriedenstellend. Die gegen Tabakovic auch?

In Austrias Startelf stehen mit Tormann Christian Früchtl, Kapitän Lukas Mühl, Marvin Martins, Matthias Braunöder, Manfred Fischer, Aleksandar Jukic und Dominik Fitz, der nach der im Februar erlittenen Hüftverletzung ein Comeback feiern wird, sieben Spieler, die schon ein Derby gewonnen haben. Das letzte vor fünf Monaten im Hütteldorfer Allianz-Stadion. Fitz verwandelte beim 2.1 einen Elfmeter zur 2:0-Führung. Zu den ersten elf in Grün-Weiß wird mit Kapitän Guido Burgstaller nur ein Derybsieger gehören. Vor neun Jahren hatte er sein letztes Erfolgserlebnis gegen Violett. Mit Zoran Barisc als Trainer. Wiederholt sich das? „Das war eine leiwande Mannschaft“, versicherte Barisic im Blick zurück, „jetzt haben wir wieder eine leiwande Mannschaft, die noch leiwander werden wird“. Gelassene Prognosen eines Trainers, der sich um den Platz unter den ersten sechs keine Sorgen mehr machen muss. Darum redet er auch nicht vom Derbydruck: „Ich hätte am liebsten nur Spiele wie diese. Weil nur die einen weiter bringen!“

Kollege Michael Wimmer hat bei seinem Derbydebüt mehr Probleme als Barisic. Der könnte zwischen drei Rechtsverteidigern wählen, zwischen dem gesetzten Danso Kasius, Thorsten Schick und dem wieder fiten Martin Koscelnik. Wimmer hat hingegen wegen der Sperre von Reinhold Ranftl eigentlich keinen. Schwer den Ausfall dieser Stütze zu verkraften. Routinier Georg Teigl, der auf Ranftls Position oft gespielt hat, war wegen und nach einer Knochenmarkschwellung heuer noch nicht im Kader, bestritt sein letztes Spiel über 90 Minuten im Oktober. Auf Ranftls Position bot früher Marvin Martins gute Leitungen, aber den Legionär aus Luxemburg „erfand“ Wimmer als zentralen der drei Innenverteidiger. Ihn wieder auf der rechten Flanke spielen zu lassen, würde das Zentrum schwächen. Bei Rapid hingegen macht die Sperre von Roman Kerschbaum wenig bis keine Sorgen, Da kehrt der gesperrt gewesene Aleksa Pejic zurück. Barisic hat zum Unterschied von Wimmer die Qual der Wahl: Soll er Oliver Strunz, der als Joker gegen den FC Tirol Rapid mit seinem Tor auf die Siegesstraße brachte, diesmal beginnen lassen oder wieder erst von der Bank bringen, wenn es notwendig ist? Über ähnliche Fragen würde sich auch Wimmer gerne den Kopf zerbrechen. Derzeit ist das ein Wunschdenken.

Kein Sieg gelang Rapid im Wiener Derby der zweiten Liga. Gegen die Vienna lag die zweite Mnanschaft in Hüttldorf nach 25 Minuten 0:2 zurück (das zweite Tor der Vienna erzielte Ex-Rapidler Lukas Grozurek), in der zweiten Hälfte gelang die Aufholjagd zum 2:2, womit ein Punkt gerettet wurde. Vor den Augen von Barisic und Sportchef Markus Katzer feierte Nikolaus Sattlberger, der im Herbst dreimal in der Bundesliga spiele und dabei ungeschlagen blieb, nach fünfmonatiger Verletzungspause im Finish ein Comeback.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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