Statt letzten Dienstag mit Besiktas Istanbul erstmals in der Champions League zu spielen, lag Veli Kavlak in der Münchener Atos-Klinik. Nach der fünften Operation, der er sich in zwei Jahren unterziehen musste. Dort macht ihm einer der weltweit anerkanntesten Schulterspezialisten, Professor Peter Habermeyer, der vor zwei Jahren auch Martin Harnik erfolgreich operierte, ihm Hoffnung, dass nächstes Jahr die Karriere so weitergeht wie er es bis 2014 gewohnt war. Und spricht zugleich offen darüber, welche Ärztefehler dem 31fachen österreichischen Teamspieler und Kapitän von Besiktas Istanbul viel gekostet haben: Den Platz bei Besiktas und im österreichischen Team, damit auch die EURO 2016 in Frankreich und jetzt die Champions League. Habermeyer, Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, sagt: „Ich bin zwar kein Prophet, aber ich wüsste keinen Grund, warum es nach dieser Operation nicht wieder mit der rechten Schulter klappen sollte, wie es in den Zeiten vor der Verletzung gewesen ist. Ich habe jetzt alles wieder aufgemacht und revidiert.“
Seit 2012 spielte Kavlak mit Schmerzen wegen eines eingerissenen Bands in der rechten Schulter. Bei der ersten Operation in München trennten Universitätsprofessor Andreas Imhoff in München vor zwei Jahren den Bizeps ab. „Eine Methode, die üblich ist. Auch bei Profis. Nur zählte Kavlak leider zu den zehn Prozent Pechfällen, dass der Bizeps so weit abwärts rutschte, bei Bewegungen dadurch alles zusammenkrampfte und Schmerzen verursachte, die Spitzensport unmöglich machen“, erklärt Habermeyer. Die zweite Operation in Wien bei Oskar Aszmann diente zur Narbenentfernung, weil vermutet wurde, dass die Narbe die Sehne blockieren könnte. Habermeyer sieht das als einen Akt der Verzweiflung. Die dritte Operation in Istanbul durch den nunmehrigen Klubarzt von Besiktas sollte mit der Fixierung der Sehne alles beheben. Aber das gelang nicht. Habermeyer: „Man hat die Sehne zu lang gelassen statt sie straff einzunähen- Dadurch bekam der Muskel nie die nötige Vorspannung, nie die richtige Funktion.“
Die vierte Operation in Istanbul an der Halswirbelsäule wegen eines Bandscheibenvorfalls sieht Habermeyer als eigentlich unnötig an. Noch dazu sei eine Nervenwurzel in der „falschen Etage“ freigelegt worden. Habermeyer: „Was heuer in der Türkei mit Kavlak veranstaltet wurde, war sicher nicht so toll.“ Kavlak wird in München noch eine dreiwöchige Reha absolvieren. Für die Operation verzichtete er auf einen sechsstelligen Euro-Betrag, der über einen halben Million liegt, der ihm zu Jahresende laut Vertrag mit Besiktas zugestanden wäre. Bei Besiktas war man nach der durch die GPS-Daten ermittelten Laufleistung im Training der Ansicht, Kavlak könne nicht verletzt sein. Dass dies nur mit enormen Schmerzen möglich war, wurde ihm nicht mehr geglaubt.
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