Dreimal hintereinander 1:1 mit einem Tor von Alessandro Schöpf spielte zuletzt Schalke. 1:1 endete auch das letzte Duell gegen Bayern in der Münchener Allianz-Arena am 4. Februar in der Bundesliga. Übrigens das letzte Schalke-Spiel ohne Ösi-Tor, entweder von Guido Burgstaller oder Schöpf. Für den Tiroler wird der Schlager im Viertelfinale des deutschen Pokals am Mittwoch Abend das zweite Wiedersehen mit der Münchener Vergangenheit innerhalb von einem Monat: Von 2009 bis 2014 marschierte er bei Bayern von der U16 hinauf bis zu den Amateuren und zum Kader der Kampfmannschaft, schloss in dieser Zeit Freundschaft mit David Alaba, der wegen einer Zehenprellung Anfang der Woche mit dem Training aussetzte, aber spielen dürfte. Für Schalke entscheidet sich in den nächsten 16 Tagen sehr viel: Ob der Kampf um Europa noch Chancen hat oder nicht. Das Scheitern wäre für den betriebenen finanziellen Schalker Aufwand ein arger Tiefschlag. Mittwoch die Bayern sowie das Achtelfinale in der Europa League gegen Mönchengladbach am 9. und 16. März weisen den Weg.
Die Wettquoten bei tipp 3 sagen alles über den Favoriten: Ein Heimsieg der Bayern nach 90 Minuten hat nur die Quote 1,20, eine Schalke-Überraschung 10,00. Beim Thema Aufstieg sieht´s ähnlich aus: 1,08 bei Bayern, 5,50 bei Schalke. Das 1:1 in der Bundesliga gilt bei den Quotenmachern nicht als großes Argument: Ein Punktverlust in der Bundesliga trifft die Bayern nicht so hart, im Pokal würden sie mit dem zweiten Triple als großes Ziel vor Augen entschlossener auftreten. Die Schalker sehen das anders: „Die Chancen stehen 50:50“, verkündete Schöpf recht keck. Besonders motiviert: Holger Badstuber, die Bayern-Leihgabe in Schalkes Abwehrzentrum.
Burgstaller hat noch mit dem medialen Nachspiel zum 1:1 gegen Hoffenheim zu kämpfen: Hoffenheims Abwehrspieler Kevin Vogt reklamierte noch am Tag danach, dass ihm Burgstaller absichtlich den Ellbogen gegen den Kehlkopf gerammt habe, dies eine glasklare rote Karte gewesen sei. Burgstaller konnte dies nicht nachvollziehen: „Ich hab ihn doch nur ein bisschen auf der Brust getroffen“. Schiedsrichter Deniz Aytekin teilte offenbar die Version des „Burgknallers“. Der sprach zwar von Bayern als schwierigstes Los, das man ziehen kann. Aber im Pokal sei ohnehin alles möglich: „Wenn man den Pokal holen will wie wir, muss man meistens sowieso die Bayern schlagen. Aber nervöser bin ich nicht. Das ist ein normales Fußballspiel.“ Mit normaler Vorbereitung:Videoanalyse, die App der Gegenspieler im Bayern-Abwehrzentrum studieren. Und das machte ihn nicht bang: „Jeder hat Schwächen, auch ein Weltmeister wie Mats Hummels. Wir fahren mit breiter Brust nach München, trauen uns etwas zu. Wir müssen die gleiche Leistung wie in der Bundesliga abrufen.“
Um das zu schaffen, gab´s Doping aus der Kärntner Heimat. Sein Bruder war aktuell einige Tage in seinem gemieteten Haus bei Ratingen in der Nähe von Düsseldorf zu Gast, brachte einige Hilfe von der Frau Mama zum Verwöhnen mit: Selbst gebackenes Brot, Erdbeermarmelade und Melissensaft. Da kann nichts mehr schief gehen.