Fußball

Dreimal Burgstaller! Erstmals seit einem Jahr fünf Rapid-Tore in Hütteldorf

Dreimal kein Tor, fünfmal nur eines, zwei nur in der Qualifikation zur Conference League gegen Neftci Baku. Das war die magere Torausbeute Rapid in neun Heimspielen dieser Saison. Am Nationalfeiertag gab es für 14.400 grün-weiße Fans im Allianz-Stadion endlich etwas zu bejubeln. Das 5:1 (1:1) gegen Schlusslicht Hartberg glich nach drei Niederlagen in den vorangegangen drei Runden dem Beginn eines Befreiungsschlags, weil erstmals seit 3. Oktober 2021 fünf Rapid-Tore im Heimstadion gelangen. Damals erzielte beim 5:2 gegen WSG Tirol Ercan Kara drei Treffer, diesmal Guido Burgstaller (Bild oben). Der erste Dreierpack der Nummer neun seit der Rückkehr machte  den ersten Sieg von Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic als Trainer in diesem Stadion möglich. Mit dem Rapid auf Platz fünf vorstieß, den Erzrivalen Austria aus den ersten sechs verdrängte.

Barisic zog aus dem enttäuschenden 0:1 gegen Austria Klagenfurt mit fünf Umstellungen die Konsequenzen.  Christopher Dibon kam statt Michael Sollbauer ins Abwehrzentrum, diese Saison erstmals in der Bundesliga und erstmals in der Startelf zum Einsatz. Auch wenn der Kapitän häufig ausrutschte, sein Comeback tat der Mannschaft gut. Martin Koscelnik begann als Rechtsverteidiger, womit Thorsten Schick wie in der zweiten Hälfte gegen Klagenfurt die Position von Ante Bajic im offensiven Mittelfeld einnahm. Jonas Auer ersetzte Martin Moormann als Linksverteidiger, Aleksa Pejic  Roman Kerschbaum im zentralen Mittelfeld. Pejic hatte bei der Aktion zum 1:0 seine Füße im Spiel, Auer beim 4:1. Christoph Knasmüllner bekam gegenüber Patrick Greil den Vorzug, war sicher maßgeblich daran beteiligt, dass Rapid anders als vier Tage zuvor vom Start weg voll da war. In den ersten 20 Minuten präsentierte sich der giftigste Knasmüllner, den es je gab, ehe er wieder in seinen bekannten Trott zurückfiel. So gut wie gegen Hartberg startete Rapid in dieser Saison zuvor nie in ein Spiel.

Bevor das Schlusslicht nach 19 Minuten erstmals gefährlich wurde, ließ Rapid schon Chancen auf drei Treffer aus. Die Führung fiel erst nach 26 Minuten durch einen „Kunstfersler“ von Burgstaller nach einem Pass von Schick. Wirklich sehenswert. Doch Rapid machte nichts daraus, kassierte knapp vor der Pause den Ausgleich durch Okan Aydin. Bis der Treffer zählte, die Abseitsstellung von Rene Kriwak, der Rapid-Leihgabe im Hartberg-Dress als passiv erkannt wurde, dauerte es Minuten. Nicht die einzige Entscheidung aus dem Meidlinger Videocenter von VAR Alan Kijas, die viel zu lange dauerte. Burgstaller brachte bereits nach sieben Minuten der zweiten Hälfte Rapid wieder auf Siegkurs. Als Hartbergs Keeper Rene Swete einen Schuss von Burgstaller schlecht nach vorne abwehrte, nützte dies Marco Grüll zum 3:1. Der VAR erkannte erst nach Minuten, dass der Ball hinter der Linie war. Unglaublich. Mit einem Volley traf Burgstaller zum dritten Mal. Als es nach 84 Minuten einen Elfmeter für Grün-Weiß gab, ließ Elferschütze Burgstaller Ferdy Druijf ran, damit auch der Holländer zu einem Erfolgserlebnis kam. Doch der scheiterte an Swete, worauf sich VAR Kijas meldete, um nach Minuten zu erkennen, dass Swete regelwidrig mit beiden Füßen vor der Torlinie stand, als Druijf schoss. Das ganze noch einmal. Druijf wollte in dieselbe Ecke treffen, schoss aber daneben. Sorgte für Kopfschütteln, störte aber nicht wirklich.

Am Ende konnte Burgstaller, der sich den Matchball sicherte, Nicolas Kühn gratulieren. Weil der schnelle Deutsche beim Comeback über knapp 30 Minuten in der Nachspielzeit zum 5:1 traf und schon zuvor bewies, dass er Rapid in den restlichen drei Partien bis zur WM-Pause guttun wird. Jetzt gilt es Samstag beim Aufsteiger Austria Lustenau, den Befreiungsschlag fortzusetzen. Hartberg muss hingegen nach der zweiten 1:5-Niederlage hintereinander Samstag zu Meister Red Bull Salzburg. Obmann Erich Korherr wird nicht verhindern können, dass die Diskussionen um Trainer Klaus Schmidt heftiger werden. Barisic freute sich hingegen über ein Heimspiel, in dem den Fans „sehr, sehr viel geboten wurde“. Ein Extralob von „Zoki“ gab es für Burgstaller: „Der Parade-Rapidler schlechthin, er lässt das Herz auf dem Platz“.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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