Fußball

Dumm gelaufen: Das bisher schnellste Ende für Canadi

Einen Tag vor dem Nations League-Duell zwischen Österreich und Kroatien ging die Ära des einzigen österreichischen Trainerlegionärs in der ersten kroatischen Liga beim HNK Sibenik, einem Klub in einer Adriaküsten-Stadt mit 45.000 Einwohnern, überraschend zu Ende. Dumm gelaufen für den 52 jährigen Damir Canadi, dass dies praktisch parallel zu einem Interview mit ihm im „Kurier“ passierte, in dem er nicht nur über die Unterschiede zwischen Kroatien und Österreich erzählte, sondern zum wiederholten Mal auch Kritik an seinem Ex-Klub Rapid übte. Weil das Ego jener, die den Klub führen, ihnen offenbar wichtiger sei, als die grün-weiße Entwicklung.

Canadis Ende in Sibenik war sein bisher schnellstes der letzten neun Jahre. Das Kapitel dauerte nur zehn Spiele, von denen Sibenik zwar nur eines gewann, aber auch nur zwei verlor. Sieben Unentschieden, ein Punkteschnitt von 1,00 und Rang sieben in der Zehnerliga mit 18 Punkten Rückstand auf Tabellenführer und Serienmeister Dinamo Zagreb, aber fünf Vorsprung auf das Schlusslicht Gorica können bei einem Klub, der letzte Saison Rang acht belegte, kein Beinbruch sein. Daher muss es andere Gründe geben. Etwa Differenzen mit den Besitzern des Klubs, die seit zwei Jahren auch aus Kolumbien kommen, oder mit Sportdirektor Dario Dabac.

Vor Sibenik war Canadi 33 Spiele bei Altach (Punkteschnitt 1,06), wo es ihm 2020/21 gelang, den Abstieg zu verhindern, 22 Spiele bei Atromitos Athen (1,18) 14 beim 1. FC Nürnberg (1,21), sogar 76 im ersten Engagement bei Atromitos (1,76) nach 17 bei Rapid (0,88). Davor waren die 154 Spiele bei Altach mit 1,71 Punkteschnitt zwischen 2013 und 2016 die erfolgreichste Zeit in Canadis Trainerlaufbahn. Via Dalmatien wollte er sich wieder für einen Großklub empfehlen. Das hat sich seit Samstag erledigt.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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