Fußball

Durch Aiwus Fehlpass die bitterste der vier Niederlagen von Sturm Graz

So nahe dem ersten Punktegewinn wie in Dortmund war Sturm Graz weder beim 1:2 in Brest zum Auftakt noch in Klagenfurt bei den Niederlagen gegen Club Brügge (0:1) und Sporting Lissabon (0:2). Nur fünf Minuten fehlten zum 0:0 vor der gelben Wand, ehe ein leichtsinniger Fehlpass des bis dahin starken Emanuel Aiwu (Bild), zu denen der Innenverteidiger leider „neigt“, Dortmund doch noch den 1:0 (0:0)-Sieg brachte: Über Julian Brandt kam der Ball via Serge Guirassy zum holländischen Joker Donyell Malen, dessen Schuss Tormann Kjell Scherpen nur berühren konnte. Aiwus Rettungsversuche auf der Linie gelang nicht mehr. Malen ersetzte nach 67 Minuten Marcel Sabitzer. Riesenenttäuschung bei Österreichs Meister nach einer beherzten Leistung. Mika Biereth hatte nach 71 Minuten die Führung, sein erstes Tor in der Champions League, am Kopf, doch er traf nach Flanke von Jusuf Gazibegovic nicht. „Wir waren zwar dominant, ohne zu Großchancen zu kommen“ gab Sabitzer zu, „wir gehen alle am Zahnfleisch.“ Er hatte wegen seiner Wadenprobleme drei Schmerztabletten in sich.

Bisher galt Aiwu, im Sommer für 1,6 Millionen Euro von Cremonese geholt, als durchaus guter Transfer. Doch die letzten vier Tage waren bitter für ihn: Samstag den Elfmeter verschuldet, der zum 1:1 gegen seinen Ex-Klub Rapid führte. „Uns fehlt die Coolness, das Ding drüber zu bringen“, sagte Gazibegovic, „es fühlt sich Scheiße an“. Den Satz hörten man auch Samstag nach dem Rapid-Spiel von ihm. Die gut 6000 Sturm-Fans machten sich gegen die deutsche „Übermacht“ ebenso mit Sprechchören und Transparenten bemerkbar wie ihre Mannschaft am Rasen: Vor der Pause musste Kapitän Otar Kiteishvili auf der Linie retten, danach wirkte Favorit Dortmund fast schon ideenlos. Bis zu Aiwus Fehlpass. „Wir sind enttäuscht und verärgert“, beschrieb Trainer Christian Ilzer die Stimmung bei Sturm, „nach der Pause waren wir fast die gefährlichere Mannschaft, das Gegentor hat sich überhaupt nicht abgezeichnet!“ Aber es passierte doch: „Wir müssen zum vierten Mal daraus lernen“. Jetzt hofft er auf die Belohnung in drei Wochen gegen Girona in Klagenfurt. Die Spanier verloren Dienstag bei Hollands Meister PSV Eindhoven klar 0:4.

Der zugegebene schwache Trost für Sturm war der Sieg in der Youth League. Das 3:2 (1:1) bedeutete den zweiten Auswärtssieg, mit sieben Punkten sind die Grazer auf Kurs Richtung Aufstieg. Das Siegestor erzielte Leon Grgic, der schon dreimal in Österreichs U 21 spielte, vier Kurzeinsätze in der Bundesliga hatte. Es war der vierte Treffer des 18 jährigen in diesem Bewerb.

Foto: UEFA.

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