Fußball

Rangnicks Kader war erstmals eigentlich nur „Nebensache“

Es war so ziemlich die eigenartigste Pressekonferenz in der Teamchefära von Ralf Rangnick. Noch nie davor hatte er gebeten, nur zu sportlichen Themen gefragt zu werden und nicht zu den anderen internen Aufregunnen beim ÖFB. Er kam mit Geschäftsführer Bernhard Neuhold, um den sowohl er als auch die Spieler kämpfen. Neuhold,  von dem sich der ÖFB ja nach der letzten Sitzung des Präsidiums mit Präsident Klaus Mitterdorfer trennen will, brachte Rangnick danach zur Aussprache mit Mitterdorfer, der beim Teamchef die Möglichkeiten einer Vertragsverlängerung ausloten wollte. Rangnick bekräftigte nochmals, dass ihm der Status quo reiche, nämlich bis zum Ende der Qualifikation für die WM 2026 und bei einem Erfolg auch für die Endrunde unter Vertrag zu stehen, durchaus reiche. Was auch durchaus logisch ist: Denn sollte die Qualifikation nicht geschafft werden, wird beiderseits keine große Ambition stehen, den Vertrag zu verlängern. Also kann man das Gespräch durchaus als eine „Nebelgranate“ bezeichnen, mit der Mitterdorfer von anderen Dingen ablenken will. Montagabend wird er sich mit der Offensive der Spielervertreter für Neuhold auseinandersetzen müssen. Bei einer von der Mannschaft geforderten Aussprache im Teamquartier, dem Hotel Palais Hansen am Schottenring, zu der ihm drei Vizepräsidenten begleiten werden,

Der Kader für das „Finale“ der Nations League in Kasachstan und gegen Slowenien im Wiener Happel-Stadion  blieb eigentlich nur Nebensache. Es gab auch wenig Aufregendes. Die Rückkehr von Kevin Danso kam nicht überraschend, da er nach der „Zwangspause“ bereits drei Spiele für Lens bestritt. Die von Max Wöber etwas unerwarteter. Weil er zuletzt im September beim 1:1 in Slowenien spielte, nach der Knieoperation bei Leeds kein Match bestritt. Mittwoch und Samstag gibt es noch zwei „Chancen“.  Mit drei Ausnahmen sind alle 22 dabei, die auch im Oktober für die Spiele gegen Kasachstan und Norwegen einberufen waren. Im Tor Patrick Pentz, Alexander Schlager und Niklas Hedl, in der Abwehr Stefan Posch, Philipp Lienhart, Gernot Trauner, Michael Svoboda, Philipp Mwene und Alexander Prass, im Mittelfeld Konrad Laimer, Nicolas Seiwald, Florian Grillitsch, Romano Schmid, Marcel Sabitzer, Matthias Seidl und Kevin Stöger, für die Offensive Christoph Baumgartner, Marko Arnautovic, Junior Adamu, Michael Gregoritsch, Patrick Wimmer und Andreas Weimann. Die Ausnahmen sind Leopold Querfeld, Marco Friedl und Flavius Daniliuc, die auf der Abrufliste stehen. So wie erstmals nach der Knieoperation Köln-Legionär Florian Kainz und überhaupt der 23 jährige Stürmer Raul Florucz. Der Oberösterreicher spielt bei Sloweniens Tabellenführer Olimpija Laibach und machte in der Conference League beim 2:0 gegen den LASK für sich Werbung.

Montag ist Zusammenkunft in Wien, zwei Tage später mittags der Abflug nach Almaty nahe der chinesischen Grenze. Dort wird auf natürlichem Rasen gespielt, nicht bei den zwei bisherigen 0:0-Partien Österreichs in Kasachstan 2011 und 2012, bei denen Arnautovic spielte, auf Kunstrasen in Astana. Den Siebenstundenflug sieht Rangnick als zusätzliche Herausforderung, gleich nach dem Spiel beginnt der Rückflug, der eine Stunde länger dauert. Ankunft in Wien: Rund um vier Uhr in der Früh. Neuhold ist dabei. Noch nucht offiziell wurde Dienstag die Bestellung von Rangnicks Assistent Peter Perchtold zum neuen U 21-Teamchef. Laut Rangnick liegt alles am Schreibtisch von Sportchef Peter Schöttel.

 

Foto: Witters.

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