Fußball

Ein 3:0 der Bayern zu Ehren von „Kaiser Franz“

Freitagmittag wurde Franz Beckenbauer in München am Friedhof im Perlacher Forst beigesetzt. Im engsten Familienkreis, im Grab seiner Eltern. Am Abend gab es vor 75.000 Zuschauern in der Allianz-Arena, auf der in Leuchtschrift wie seit Montag „Danke Franz“ stand, ein 3:0 (1:0) von Bayern München gegen Hoffenheim zu Ehren von „Kaiser Franz“. Die Bayern-Spieler trugen beim Aufwärmen Retrotrikots mit Beckenbauers Nummer fünf, die Bayern-Fans entrollten in Riesentransparent mit der Aufschrift „Ruhe in Frieden, Kaiser“, bei der Gedenkminute vor dem Anpfiff wurden Szenen von ihm auf der Vidiwall gezeigt, beide Mannschaften spielten mit Trauerflor, den auch das Schiedsrichtertrio trug. Auf den Trikots der Bayern-Spieler stand auf der Brust „Danke Franz“. Vor Spielbeginn und nach den drei Bayer-Toren ertöntet aus den Lautsprechern Beckenbauers Lied „Gute Freunde“, mit dem er in den Sechzigerjahren in die Hitparade n gekommen war.

Für die Bayern-Tore sorgte zum 1:0 und 2:0 Jamal Musiala, in der letzten Minute Harry Kane mit seinem 22. Treffer in 16 Bundesligaspielen. Zur Geschichte des Spiels gehörte auch, dass Hoffenheim nach der Pause drei Topchancen auf den Ausgleich hatte. Den verhinderte zweimal Bayerns Tormann-Kapitän Manuel Neuer, einmal rettete die Latte. Konrad Laimer war in den 78 Minuten, als aktiver Rechtsverteidiger, der einmal torgefährlich wurde, der deutlich auffälligere Österreicher als Florian Grillitsch bei Hoffenheim, der aber schon vor der Niederlage einen prestigeträchtigen Sieg feierte.

Denn unter den 997 Treffern, die im vergangenen Jahr in der Bundesliga fielen, wurde sein einziger zum „Tor des Jahres“ gewählt. Es war am 16. September sein 2:0 bei Hoffenheims 3:1 beim 1. FC Köln, als er aus der eignen Hälfte, genauer gesagt aus 55,6 Metern, den am Strafraum stehenden Köln-Keeper überhobt und traf. Dabei übernahm Grillitsch einen Ball, der auf ihn zurollte, direkt, nahm volles Risiko. Möglicherweise bekam er deshalb  3000 Stimmen mehr als Harry Kane, dem im Oktober beim 8:0-Kantersieg Bayerns über Darmstadt ein ähnliches Kunststück gelang, als er aus der eigenen Hälfte traf. Aber er hatte zuvor den Ball gestoppt, ihn sozusagen für den Kunstschuss hergerichtet.

Foto: FC Bayern München.

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