Mittwoch war, um mit Austrias AG-Vorstand Gerhard Krisch zu reden, der „Deadline Day“, um die wirtschaftlichen Unterlagen der Bundesliga zur Überprüfung vorzulegen. Die Austria bekam eine fünftägige Fristverlängerung, um, wie Krisch letzten Samstag im „Sky“-Interview erklärte, an Kleinigkeiten mit Hochdruck zu arbeiten. Mittwoch früh präsentierte Violett mit der Western Union Solutions einen weltweit führenden Anbieter für Geldtransfers als neuen Business Partner. Die Verhandlungen liefen schon längere Zeit, der Abschluss verzögerte sich aus Gründen, die laut Austria nichts mit der Bundesliga-Frist zu tun haben. Zum Haupt-Geschäftsfeld der Western Union gehört es, Geld von Gastarbeitern in ihre Heimat zu überweisen. In 130 Währungen.
Business Partner kommt in der violetten Sponsoren-Rangliste auf Rang drei. Die Western Union ist auch kein neuer Dressensponsor. Darum hielten Krisch und Wester Union-Manager Peter Zödi auch einen Austria-Schal in die Kamera (Bild oben), keinen violetten Dress. Auf dem wird auch Samstag im Heimspiel gegen Ried „Insignia“ stehen. Der Name des strategischen Partners, der es bisher mit den vertraglich festgelegten Zahlungen nicht genau nahm. Bei „Sky“ sprach Krisch auch davon, in den letzten Wochen zehn Investorengespräche geführt zuhaben. Mit sehr interessanten Partnern über eine Zusammenarbeit für fünf Jahre, um die Austria in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Die Western Union gehört nicht dazu.
Die Größenordnung und die Laufzeit des Deals bleiben ein violettes Geheimnis. Krisch sprach von einer gemeinsamen Vision, international zu expandieren, von einem bedeutenden Zeitpunkt, die Weichen für weiteres Wachstum zu stellen, von einer idealen Verknüpfung kombiniert mit Austrias Markenstärke und umfangreichem Partnernetzwerk. Wenn das wirklich so umfangreich wäre, hätte die Austria derzeit nicht mit der prekären Lage zu kämpfen. Austrias Trainer Manfred Schmid geht an die sportlichen Herausforderungen jedenfalls viel realistischer heran als die Chefetage an die wirtschaftlichen. Und das ist auch besser so als in einer Saison, vor der man die Lizenz nur im zweiten Anlauf erhielt, etwas von internationalem Wachstum vorzugaukeln. Um das zu schaffen, bedarf es mehr als einen neuen Business Partner. Sondern den Abschluss mit einem Investor, der auch einhält, was er verspricht.
Foto: FK Austria.