Fußball

Ein „Final-Sonntag“ in doppelter Hinsicht für Rapid

Meister Salzburg 1:1 in London, Vizemeister Sturm Graz 0:6 in Rotterdam, der Dritte Austria 1:4  in Posen – diese Ergebnisse aus Champions, Europa und Conference League zeigten Mittwoch und Donnerstag einmal mehr, wie weit Österreichs Paradeklub über dem Niveau der ganzen Liga steht. Zumal Chelsea sicher der stärkere Gegner war als Feyenoord und Lech Posen. Wie soll da eine Mannschaft wie Rapid, die es nicht einmal schaffte, sich gegen Vaduz für die Gruppenphase der Conference League zu qualifizieren, die letzte Runde daheim von Wolfsberg vorgeführt wurde, Sonntag in Salzburg bestehen?  Wirkt Grün-Weiß beim Tabellenführer ähnlich hilf- und planlos wie gegen die Kärntner, dann wird sich Guido Burgstaller wieder einmal maßlos ärgern (Bild oben), dann war es wohl der Final-Sonntag für Trainer Ferdinand Feldhofer. Auch wenn der noch Freitag versicherte, weiter die volle Rückendeckung von Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic zu spüren: „Wir ziehen weiterhin an einem Strang!““

16.000 Karten sind verkauft. Was zeigt, dass Rapid immer zieht, auch tief in der sportlichen Krise. Wahrscheinlich wollen es sich die Salzburg-Fans die Chance nicht entgehen zu lassen, bei der sportlichen Demütigung des Rekordmeisters durch die Bullen dabei zu sein. Laut Feldhofer wird es dazu nicht kommen: „Wir werden eine Mannschaft aufbieten, die Salzburg fordern kann.“  Wahrscheinlich mit drei Innenverteidigern, um das Zentrum dicht zu machen. Es wird ein“Final-Sonntag“ in doppelter Hinsicht für Grün-Weiß. Denn bis Sonntag müssen die Listen für die bevorstehende Wahl des Präsidenten und des Präsidiums beim Wahlkomitee eintreffen. Wird es nur eine, die von Steffen Hofmann, geben? Oder zwei, vielleicht sogar drei?

Am Donnerstag nannte der „Kurier“ den ehemaligen ORF-General Alexander Wrabetz als möglichen Nachfolger von Martin Bruckner. Steht er auf der Liste des grün-weißen Fußballgotts Hofmann? Rapid-Sponsor Michael Tojner, der Hofmanns Liste unterstützt, war diese Woche aus geschäftlichen Gründen in New York, hatte vor dem Abflug ein weiteres Gespräch mit Banker Andreas Treichl. Wrabetz zählt zu den unzähligen Mitgliedern des Rapid-Kuratoriums. Insider behaupten, er wäre nur einmal zu einer Sitzung gekommen. Vor drei Jahren nach Bruckners Kür zum Präsidenten. Als es um den Kuratoriumsvorsitzenden ging. Ob dies Dietmar Hoscher bleibt oder der Kandidat des Präsidenten, Max Palla, zum Zug kommt. Hoscher, damals als SPÖ-Vertreter Vorsitzender des ORF-Stiftungsrats, blieb auch mit der Wrabetz-Stimme im Amt. Daher gibt´s Spekulationen, ob aus Kreisen des Kuratoriums eine eigene Liste mit Wrabetz an der Spitze ins Rennen geschickt wird. Auszuschließen ist derzeit gar nichts. Wrabetz gab wenig überraschend zum „Thema Rapid“ keinen Kommentar ab. Wie es das Wahlkomitee von allen Kandidaten forderte. Erst ab Mittwoch darf geredet werden,

Zurück zum Sportlichen: Rapid kann diese Runde aus den ersten sechs fallen, wenn Feldhofers Ex-Klub eine Woche nachdem 3:1 in Hütteldorf den ersten Heimsieg der Saison feiert. Gegen Hartberg sollte das möglich sein. Ebenso erstmals in dieser Saison kein Verlusttor zu kassieren. Feldhofers Vorgänger Didi Kühbauer, mit dem LASK nach acht Runden ungeschlagen Zweiter, hat daheim gegen WSG Tirol ein anderes Problem: Mit Torjäger Marin Ljubicic, Ex-Rapidler Filip Stojkovic und Branko Jovicic drei gesperrte Legionäre. Zuletzt gab es zweimal nur ein 1:1 gegen Ried und Austria Lustenau. Rapids letzter Meistertrainer Peter Pacult könnte in Altach das 400. Bundesligator einer Mannschaft von ihm sehen, wenn Austria Klagenfurt nur einmal trifft. Dann wäre er der elfte Trainer, der sich darüber freuen könnte.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

2

Meist gelesen

Nach oben