Fußball

Ein Jungprofivertrag bei Sturm Graz bringt nur Taschengeld für die Schule

Im Bundesligkader von Vizemeister Sturm Graz stehen nicht weniger als 14 Spieler, die nur zwischen 20 und 23 Jahren alt sind. Einer von ihnen, der 22 jährige Mittelfeldspieler Alexander Prass, gehört zum Kader von Teamchef Ralf Rangnick für den Start in die EM-Qualifikation gegen Aserbaidschan und Estland in Linz, der 20 jährige Luka Maric, Nummer drei der Torhüterhierarchie, gehört erstmals zum Aufgebot der U 21 von Werner Gregoritsch. Eine Mannschaft mit Perspektive. Aber dennoch arbeitet Sportchef Andreas Schicker schon an der für morgen oder übermorgen. Wie Verträge für sechs „neue“ Jungrpofis in den letzten Tagen beweisen. Auf jeden Fall eine bemerkenswerte Aktivität.

Einer von ihnen, der 17 jährige Stürmer Leon Grgic (Bild oben), kam heuer als erster Spieler des Jahrgang 2006 schon in der Bundesliga zum Einsatz. Das passierte sonst bei keinem anderen Klub. Das Debüt des Stürmers beim 1:2 gegen Austria Klagenfurt dauerte vor 12.000 Zuschauern 19 Minuten, zudem gab es beim 2:0-Auswärtssieg gegen Austria Lustenau einen Kurzeinsatz. Außerdem hat Grgic schon fünf Partien mit der zweiten Mannschaft in der zweiten Liga hinter sich. Er spielt bei 2015 bei Sturm, gehört zu Österreichs U 17-Nationalteam. Er gilt als einer mit großem Potenzial. Das sahen Schicker und Ex-Teamspieler Günther Neukirchner als Entwicklungscoach auch bei fünf anderen 17 jährigen, die noch nicht bekannt ist: Das sind Antonio Ilic, Denis Suka, Ermal Krasniqi, Tarik Brkic und Senad Mustafic. Der bereits laufenden Vertrag mit dem 20 jährigen Linksverteidiger Leon Grube (15 Spiele in der zweiten Liga, dort bereits etabliert) wurde verlängert.

In der zweiten Liga durften bereit Ilic und Mustafic ran, die anderen spielen mit der Akademie in der U 18-Liga. Neukirchner sieht in Brkic und Suka Hoffnungen für den Offensivbereich, das bewiesen sie auch in den Nachwuchsnationalteams: „Mit der richtigen Einstellung können alle das große Ziel, in der Bundesliga für Sturm zu spielen, schaffen“, prophezeite Neukirchner. Schicker sieht in der zweiten Mannschaft die perfekte Plattform, sich im Erwachsenenfußball zu beweisen: „Mir ist es wichtig, junge Spieler rechtzeitig zu binden, bevor sie andere auf sich aufmerksam machen!“ Dass er sie mit den Verträgen auch finanziell etwas verwöhnt, stellt Schicker entschieden in Abrede: „Jungprofi bei Sturm zu sein, bedeutet nur etwas Taschengeld für die Schule zu bekommen“.

 

Foto: Sturm Graz/Sebastian Atzler.

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