Eigentlich hätte Guido Burgstaller (Bild oben) wegen lädierten Adduktoren und einer entzündeten Achillessehne pausieren sollen oder besser sogar müssen. Aber weil bei Schalke drei Stürmer verletzt ausfielen, musste der 29jährige Samstag bei Hoffenheim trotzdem ran. Für den Kärntner waren es 94 Minuten, in denen er sich sozusagen die Schmerzen rauslaufen konnte. Am Ende gab es im Österreicher-Duell zwischen Florian Grillitsch , Burgstaller und Alessandro Schöpf ein 1:1 (0:0), das keinem weiterhalf. Und für Burgstaller und Schöpf jede Menge Elferärger.
Vor der Pause gab´s Elfer für Schalke, als Hoffenheims Schweizer Steven Zuber bei einem Sliding Tackling der Ball an die Hand flog. Da griff der Videoassistent aus Köln ein,daher kein Elfer. Als in der zweiten Hälfte Schalkes Verteidiger Bastian Oczipka aus einem Meter Entfernung an der Hand getroffen wurde, pfiff Referee Robert Kampa wieder Elfer. Diesmal gab´s keine Intervention aus Köln, daher ging Hoffenheim in Führung. Der Ausgleich für Schalke fiel auch aus einem Elfer. Allerdings nach einem Foul. Da gab´s keine Diskussionen. Die Aktion leitete Schöpf ein. „Bei den Handsentscheidungen kennt´sich keiner mehr aus“, klagte nachher Burgstaller, „mir fehlt jedes Verständnis dafür“. Jetzt hat er sechs Tage Zeit, um sich für das Revierderby gegen Tabellenführer Borussia Dortmund, der Freiburg 2:0 bezwang, zu erholen.
Bayern München kann auch in der Bundesliga gewinnen. Beim 2:1 (1;1) in Bremen gegen Werder traf Serge Gnabry gegen seinen Ex-Klub zweimal, stoppte nach drei sieglosen Runden die Talfahrt. Bei den Bremern kam kein Österreicher zum Einsatz, Florian Kainz gehörte zum dritten Mal hintereinander nicht zum Kader. David Alaba spielt als linker Verteidiger grundsolide. Nachher hörte er wie alle anderen in der Bayern-Kabine den Befehl von Trainer Niko Kovac: „Bis Weihnachten darf es nur Siege geben“. Das sind in der Bundesliga bei neun Punkten Rückstand auf Dortmund vier Spiele gegen Nürnberg, in Hannover, gegen RB Leipzig und zwei Tage vor dem Heiligen Abend bei Adi Hütters Eintracht Frankfurt, dazwischen der Kampf um den Gruppensieg in der Champions League bei Ajax Amsterdam. Das klingt ziemlich heftig.
Alaba und Valentino Lazaro waren die einzigen österreichischen Samstag-Sieger in der Bundesliga. Lazaro bereitete beim 2:0 von Hertha BSC Berlin in Hannover die Führung mit einem Eckball vor. Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch verloren mit Augsburg das Schwaben-Derby beim Schlusslicht VfB Stuttgart 0:1, sitzen in den unteren Tabellenregionen auf Platz 14 fest. So wie die Ex-Rapidler Louis Schaub und Christopher Trimmel in der zweiten Liga oben auf den Plätzen zwei und drei: Köln bezwang Fürth 4:0, wobei es ausnahmsweise keinen Schaub-Assist gab, Union Berlin schlug Darmstadt 3:1. Mit einem Trimmel-Assist.
Einen Österreicher-Assist gab es auch in Englands Premier League: Marko Arnautovic legte beim 3:0 von West Ham in Newcastle das zweite Tor des Mexikaners Chicharito ideal auf. Es war erst der vierte West Ham-Sieg in 14 Runden bei sieben Niederlagen. Daher in der Tabelle nur Platz 13.