Fußball

Erster Videocheck dauerte fast fünf Minuten! Adeyemi wie der „neue“ Daka

Fußball wie vor Corona beim Saisonstart der Bundesliga beim 3:1 (0:1) von Red Bull Salzburg bei Sturm Graz: Beide Mannschaften kamen gemeinsam auf den Rasen, volle Ränge mit 13.000 Zuschauern, prickelnde Atmosphäre, tolles Spiel, in dem Salzburg Sturm im Endeffekt trotz Rückstand von der 16. bis zur 69. Minute den Meister zeigte. Auch dank des überragenden Spielers am Rasen: Der 19-jährige deutsche U 21-Europameister Karim Adeyemi erzielte nach Vorarbeit von Zlatko Junuzovic mit dem Bauch den Ausgleich und mit links das dritte Tor, bereitete sieben Minuten nach dem Ausgleich mit einer perfekten Flanke den Führungstreffer vor, den Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen mit einem wuchtigen Kopfball erzielte. Adeyemi, dem sein dritter Doppelpack gelang, war sozusagen der „neue“ Patson Daka. Aber solche Knaller wie den zum 1:3 sah man vom Schützenkönig der letzten Saison nicht.

Beim  ersten Tor der neuen Saison  gab es auch den ersten Einsatz des Video-Referees. Denn als Salzburgs Kapitän Andreas Ulmer eine Ideale Flanke von Sturms Kapitän Hierländer ins eigene Tor abfälschte, hob der Assistent von Referee Walter Altmann, Santino Schreiner, die Fahne. Er sah Hierländer im Abseits. Der erste Videocheck in Österreichs Bundesliga dauerte fast fünf Minuten, genau vier Minuten und 37 Sekunden.  Sehr lange. Das kann beim ersten Mal passieren, sollte sich aber nicht oft wiederholen. „Eine kleine Ewigkeit“, gestand Altmann nachher, „irgendwie gewöhnungsbedürftig.“ Dann kam die Mitteilung aus der Videozentrale in Meidling: Das Tor war regulär, Sturm führte 1:0. Danach gab es noch einige kleinere Checks, die gar nicht besonders auffielen. Altmann zu den Veränderungen für den Schiedsrichter am Rasen:  „Vorwiegend die ständige Kommunikation mit dem  Videoreferee.“ Der Videobeweis erfordert Dauerredner

Salzburg begann mit einem 19 jährigen (Adeyemi) und einem 18 jährigen (Benjamin Sesko) ganz vorne, setzte in der letzten Viertelstunde den 18 jährigen Linksverteidiger Daouda Guindo aus Mali statt Ulmer ein. Im Mittelfeld bekam Nicolas Seiwald den Vorzug gegenüber Mo Camara und Antoine Bernede. Bemerkenswert. Von den Neuerwerbungen begann nur der Argentinier Nicolas Capaldo im Mittelfeld. Eigentlich hätte Salzburg nach 20 Minuten klar in Führung liegen müssen. Denn in dieser Zeit vergab Sesko die schnelle Führung und köpfte an die Latte, nützte auch Adeyemi zwei Möglichkeiten nicht. Das einzige Glück für den Meister beim hochverdienten Sieg: Der Lattenschuss von Sturms Slowenen Ion Gorenc Stankovic nach der Pause. Einen Zweitorerückstand aufzuholen wäre möglicherweise nicht gelungen. Sturms setzte zwei Neue ein, die letzte Saison unter Salzburgs neuem Trainer Matthias Jaissle bei Liefering spielten: Von Beginn an David Affengruber im Abwehrzentrum, nach einer Stunde Alex Prass im Mittelfeld.

Gab´s bei Salzburg Schwächen?  Die neue Nummer eins im Tor, Nico Mantl, wirkte mitunter zappelig und verbreitete Unsicherheit. Speziell, wenn seine Füße im Spiel waren. Bei Innenverteidiger Oumar Solet sahen manche Aktionen schlampig, fast zu lässig, aus.  Brenden Aaronson, der einmal die Latte traf, kann´s besser, auch bei Capaldo gibt´s sicher Luft nach oben. Aber generell gilt der Satz von Sturms Trainer Christian Ilzer: „Alle, die glauben, dass Salzburg durch den Umbruch an Qualität verlor, liegen falsch.“ Jaissle fand sein geglückte Debüt als Chef in der Bundesliga „ziemlich emotionell“. Trotz sichtbarer Freude kam auch eine Warnung: „Wir dürfen diesen Sieg nicht zu hoch hängen!“

Foto: Red Bull Salzburg.

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