Fußball

Erstmals seit 31. Oktober vor Fans: Im Eiskasten Moskau muss Salzburg auftauen!

Dienstag bei Lok Moskau gewinnen, dann daheim das Endspiel um Platz zwei und den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League  gegen Atletico Madrid bestreiten. Diese Devise, die Dominik Szoboszlai Samstag nach dem 8:2 von Red Bull Salzburg in St. Pölten ausgab, sollte  Österreichs Meister vergessen. An Platz zwei hinter Bayern zu denken, scheint vermessen. Umso mehr, als Bayerns Trainer Hansi Flick Dienstag Abend bei Atletico Madrid Tormann Manuel Neuer, Torjäger Robert Lewandowski sowie die Mittelfeldspieler Leon Goretzka und Corentin Tolisso schont. Joshua Kimmich und Alphonso Davies fehlen ohnehin verletzt. Der Titelverteidiger steht bereits im Achtelfinale. Wer bei dem dicht gedrängten  Programm erwartet, dass die zuletzt schon etwas müde wirkenden Bayern vor dem Spitzenduell der Bundesliga gegen RB Leipzig alles mobilisieren, ist blauäugig.

Vor dem Stadion des Eisenbahnvereins Lok Moskau im Norden der russischen Hauptstadt, in dem Rapid bisher als einziger österreichischer Klub gewann, am 23. August 2005 mit einem 1:0 zum bisher letzten Mal die Qualifikation für die Champions League schaffte, steht eine alte Dampflok. Ein symbolträchtiges Bild für die Salzburger: Sie werden Dienstag viel Dampf ablassen müssen, um mit ihrem Sieg in der Gruppe Platz drei vor dem derzeitigen Siebenten der russischen Meisterschaft zu erobern, damit die Chance zu haben, 2021 in der Europa League weiter zu spielen. Lok verlor bisher  nur daheim gegen Bayern 1:2, spielte dreimal unentschieden (2:2 in Salzburg, 1:1 und 0:0 gegen Atletico Madrid), ist laut Salzburgs Trainer Jesse Marsch eine clevere, routinierte Mannschaft, die unheimlich gut verteidigt. Etwas, was man von Salzburg in den bisherigen vier Partien nicht behaupten konnte, wie 14 Verlusttore bewiesen.

Salzburg erwartet wie  Wolfsberg zwei Tage später bei CSKA Moskau in der Europa League  das kälteste Spiel des Jahres. Aber sozusagen als „Anheizer“ sitzen im Moskauer Eiskasten Fans auf der Tribüne. Dort gibt´s keine Geisterspiele. Salzburg spielte heuer in der Champions League nur am 21. Oktober gegen Lok Moskau vor Zuschauern (3000), in der Bundesliga zuletzt am 31. Oktober vor 1500 beim 5:0 gegen WSG Tirol. Daher bedeuten die rund 8000 Zuschauer, die ins Lok-Stadion mit seinen 27.000 Plätzen dürfen, fast so etwas wie Neuland.  Die Wetterprognosen? Leichter Schneefall, Tageshöchsttemperaturen um null Grad. Da wird es beim Anpfiff um 21 Uhr Ortszeit garantiert Minusgrade haben. Auf Zlatko Junuzovic, wartet daher ein kaltes Jubiläum, sein 50. Europacupspiel, das auf Sky Austria live zu sehen ist.  Torjäger Patson Daka flog Montag mit nach Moskau, wäre nach der Oberschenkelverletzung für einen Kurzeinsatz bereit. Beim 2:2 in Salzburg nützte er gegen Loks Tormann Guilherme (Bild oben) nicht den Matchball. Der Schiedsrichter wird Daka bekannt vorkommen: Der Türke Ali Palabiyik war 2017 der Referee, als er mit Salzburg das Youth League-Finale gegen Benfica Lissabon in Nyon 2:1 gewonnen hatte.

Unglaublich: Die Quote auf den ersten Sieg von Salzburg in dieser Champions League steht nur auf 1,5, auf den von Lok Moskau hingegen auf 4,5. Sogar 67 Prozent der tipp3-Wetter trauen den Bullen den Sieg im Eiskasten zu.


Foto: Red Bull Salzburg.

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