Fußball

Evolution Padbol: Im Glaskäfig gelang noch kein Cordoba

Es war der erste Nationencup in der neuen Trendsportart Padbol, der als Evolution im Käfig „gehypt“ wird. Oder als Revolution des Straßenfußballs. Und doch erinnerte so manches bei der Wiener Premiere an Fußball. Beginnend mit dem. Das Union-Sportzentrum liegt gegenüber dem Happel-Stadion. In dem seit Jahrzehnten bei den Heim-Länderspielen die Stimme des Moderators ertönt, der auch beim Padbol mit viel Engagement im Einsatz war: Andy Marek. Die zwei Ex-Rapidler im Team Österreich bestritten im Happel-Stadion auch einige ihrer  zusammen 110 Länderspiele für Österreich, jubelten dort in Grün-Weiß 2005 mit dem Meisterteller und spielten in der Champions League: Gyuri Garics, der gemeinsam mit dem ehemaligen ÖFB-Pressechef Heinz Palme Padbol in Mitteleuropa populär machen will und Andi Ivanschitz. Figurmäßig hat sich der 38 jährige gegenüber seinen Glanzzeiten gar nicht verändert. Natürlich beschäftigten Marek auch die Geschehnisse, bei dem Klub, dessen Stimme er bis vor drei Jahren war: „Ein Wahnsinn, was da abgeht“, meinte er zur Lage bei Rapid. Die Spekulationen, dass er Präsident werden will, begannen schon kurz nach seinem damaligen Rückzug. Am Tag nach dem Padbol-Einsatz bestritt Marek im Allianz-Stadion auch gar nicht, diese Gedanken im Hinterkopf zu haben. Allerdings erst für die Zeit ab 2025. Denn läuft die erste Amtszeit des Nachfolger von Martin Bruckner, der im Herbst gewählt wird, ab. Mit Favorit Steffen Hofmann saß Marek letztes Monat auf einer Rapid-Veranstaltung auf der Bühne. Unter großem Jubel, der grün-weißen Mitglieder.

Beim Padbol gibt es Probleme wie bei Rapid nicht. Dazu ist der Fußball im Glaskäfig, der auf einer Feld von 6 x 10 Metern gespielt wird, noch nicht populär genug. Aber was nicht ist, das kann noch werden. Denn interessant anzusehen ist Padbol auf alle Fälle. Da stellten auch die Fußballgrößen vergangener Tage fest, die interessiert auf Besuch kamen. Wie Hans Krankl oder Ivica Vastic. Gefragt sind vor allem Reaktionsschnelligkeit und Wendigkeit, Beweglichkeit. „Mit meiner Hüfte wäre dies nicht mehr möglich“, gestand Vastic lächelnd, als er einem der 220 Fallrückzieher, mit denen der Italiener Alessandro Vender spektakulär auffiel, applaudierte. Was Krankl vor 44 Jahren bei der WM in Argentinien gelungen war, das schaffte Ivanschitz, der in Krankls Teamchefära erstmals Teamkapitän war, mit seinem Freund Garics nicht, so sehr er sich am Netz bemühte (Bild oben): einen Sieg über Deutschland. Im Spiel um Platz drei passierte kein Cordoba im Prater. Den entscheidend dritten Satz gewann Deutschland.

Der erste Sieger im Nationencup hieß am Ende Ungarn. Das Ende der Veranstaltung hatte auch wieder etwas mit Fußball zu tun: Ein Bankett im „Da Rose“, dem Lokal von Teamkapitän David Alaba und seiner Schwester Rose.

Foto: Padbol Österreich.

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