Bevor Bayern München 2013 das Triple gewann, gab es ein „Finale dahoam“ in der Champions League, das Bayern in der Allianz-Arena gegen Chelsea nach Elfmeterschießen verlor. Mittwochabend folgt in Athen die griechische Version von „Finale dahoam“ in der Conference League: Olympiakos Piräus gegen Fiorentina, den Achten in Italiens Serie A, der letzte Saison das Endspiel gegen Westham in Prag 1:2 verlor, einen Anlauf nimmt. Allerdings spielt Olympiakos zum Unterschied von Bayern nicht im eigenen Stadion, nicht im Karaiskakis, sondern im Agia-Sofia des Stadtrivalen AEK. Olympiakos, zuletzt vor zwei Jahren Meister, wechselte im Winter als Gruppendritter der Europa League in die Conference League, eliminierte am Weg ins Endspiel Ferencvaros Budapest, Maccabi Tel Aviv, im Viertelfinale Fenerbahce Istanbul nach einem Elfmetekrimi und sensationell im Semifinale Aston Villa, den Vierten der Premier League. Der Höhenflug hat auch einen Namen: Ayoub el Kaabi, Torjäger aus Marokko, mit zehn Treffern Erster der Schützenliste in der Conference League. Der beste Torschütze von Fiorentina, der Argentinier Lucas Beltran, erzielte sechs weniger.
Olympiakos-Trainer Jose Luis Mendlibar weiß, wie man große Spiele gewinnt. Vor einem Jahr gewann der 63 jährige mit Sevilla in Budapest das Endspiel der Europa League gegen AS Roma mit Jose Mourinho. Sollte der Spanier in zwei Finalspielen hintereiander triumphieren, wäre Olympiakos der griechische Verein, der einen Europacupbewerb gewinnt. Panathinaikos verlor 1971 das Finale im Europacup der Meister gegen Ajax Amsterdam 0:2. Aber Fiorentina hat bisher nur eines von vierzehn Spielen am Weg nach Athen verloren. Und das passierte in Hütteldorf.
Am 24. August 2023 ärgerte sich Trainer Vincenzo Italiano (Bild) im Hinspiel des Play-off-Finales über ein 0:1 bei Rapid. Fiorentina schaffte eine Woche später mithilfe eines Elfmetergeschenks des serbischen Referees in letzter Minute den Aufstieg mit dem Gesamtscore von 2:1. Der Rapid-Killer war der Argentinier Nicolas Gonzalez mit einem Doppelpack. In der k.o-Phase schaltete Fiorentina Maccabi Haifa, Viktoria Pilsen (erst nach Verlängerung) und den neuen belgischen Meister FC Brügge aus. Der bekannteste italienischer Spieler der „Viola“, Andrea Belotti, vor drei Jahren Europameister, schaffte diesmal nicht den Sprung in Italiens EM-Kader.In Athen vor Ort ist ServusTV-Experte Sebastian Prödl, Florian Klein analysiert im Studio. Auch Sky Austria zeigt das Endspiel.
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