Die „Nullnummer“ vom Freitag Abend bei der „Battle of Britain“ zwischen England und Schottland relativierte auch einiges um Österreichs Team. So ein Beinbruch, wie manche behauptete, war vor drei Monaten das Unentschieden im Hampden Park gegen die Schotten in der WM-Qualifikation, auch wieder nicht. Und es kann auch Mannschaften mit größeren Qualitäten als der österreichischen passieren, offensiv harmlos zu sein. England galt als einer der heißen EM-Tipps. Aber nach zwei Spielen in Wembley steht nur ein erzieltes Tor am Konto. Und viel Unterschied zwischen dem Harry Kane gegen Kroatien und Schottland im Vergleich zu Österreichs Stürmern Sasa Kalajdzic und Michael Gregoritsch gegen Nordmazedonien und Holland bestand gar nicht. Kane glich eher einem Phantom als einem gefürchteten Weltklasse-Torjäger.
Was die Österreicher so planen, damit es Montag gegen die Ukraine in Bukarest offensiv besser läuft, erfuhr man Samstag ansatzweise von Konrad Laimer und Christoph Baumgartner, aber nicht vom Teamchef. Franco Foda spricht nur einen Tag vor dem Spiel, in dem er meist ankündigte, dass Österreich gewinnen will, was keine große Überraschung ist, und nach dem Match. Ansonst macht er sich rar. Damit ähnelt er sehr seinem Vorgänger Marcel Koller, aber nicht Josef Hickersberger, dem Teamchef bei der EM 2008. Jetzt kann man zwar sagen, dass Foda zum Unterschied von Hickersberger über einen Sieg bei der Europameisterschaft jubel konnte (Bild oben), aber trotzdem: Etwas mehr von Hickersberger würde der Stimmung rund um das Team sicher gut tun. Der stand fast bei jedem Medientermin zur Verfügung, machte sich selbst Gedanken, was thematisieren könnten. Davon ist Foda weit entfernt. Ihm ist es auch sicher nicht ganz Unrecht, dass nur virtuelle Pressekonferenzen erlaubt sind.
Bekannt ist, wer Montag in Bukarest Österreichs Entscheidungsspiel um den Aufstieg leitet. Es ist der Türke Cüneyt Cakir. Der 44 jährige gilt als einer der Spitzenreferees in Europa, ist bereits bei seinem fünften großen Turnier, bei seiner dritten Europameisterschaft. Österreich-Spiele leitete er auch schon: 2019 in Laibach das 1:0 gegen Slowenien in der EM-Qualifikation, zwei Jahre zuvor das 2:2 in der WM-Qualifikation gegen Wales im Happel-Stadion und 2013 in Stockholm das 1:2 gegen Schweden in Stockholm, mit dem Österreich die Chance auf das WM-Ticket vergab. Damals pfiff Cakir noch nicht im Kojak-Look, hatte Haare am Kopf, als er Marko Arnautovic im Finish die rote Karte zeigte. Übrigens zu Unrecht.
Aus Deutschland kommen Transfergerüchte um Österreichs Spieler. Laut „Kicker“ wird nicht nur bei Manchester United, sondern auch beim FC Liverpool über Christoph Baumgartner geredet. „Bild“ berichtete über drei Interessenten für Marco Friedl nach dem Abstieg mit Werder Bremen, die aus Deutschland, England und Italien kommen sollen. Baumgartner sah das völlig entspannt: „Besser solche Gerüchte als andere!“
Foto: UEFA .