Im Fanforum des SC Freiburg standen nach dem 4:0 (2:0)-Pflichtsieg in der ersten Pokalrunde beim Drittligisten Osnabrück Sonntag Lobeshymnen auf zwei Österreicher. Bei Philipp Lienhart bedeutet dies nichts Neues, in Freiburg sind alle heilfroh, dass er nach den Knieproblemen, die ihm fast das gesamte Frühjahr kosteten, wieder einsatzfähig und der sichere Wert im Abwehrzentrum ist. Beim anderen passierte das zum ersten Mal. Denn bisher galt der 23 jährige Stürmer Junior Adamu als Fehlkauf. Vor einem Jahr zahlte Freiburg für ihn an Red Bull Salzburg sechs Millionen Euro Ablöse. Aber Adamu liefere nicht. Nur einmal in der ganzen Saison in der Startelf, in der Europa League gegen Backa Topola aus Serbien, als er sein bisher einziges Tor in einem Pflichtspiel für Freiburg erzielte. In der Bundesliga kam er auf bisher nur auf 93 Spielminuten bei 15 Einwechslungen. Für Kulttrainer Christian Streich war Adamu nicht gut genug.
Darum gab es im Juni Spekulationen über einen Vereinswechsel. Aber Adamu fuhr mit Freiburg ins Vorarlberger Trainingslager, sprach im Montafon bereits von neuer Energie, die er spüre. Mag sein, dass dies mit dem Trainerwechsel von Streich zu Ex-Kapitän Julian Schuster, mit dem Lienhart noch zusammen spielte, zusammenhängt. Aber wahrscheinlich erwachte in Adamu auch der Ehrgeiz, es allen zu zeigen. Samstag gelang ihm dies nicht nur mit wegen seines Doppelpacks zum dritten und vierten Treffer. Das wird auch Teamchef Ralf Rangnick registriert haben. Denn ein starker Adamu (Bild) könnte auch für ihn durch die etwas prekäre Stürmersituation im Team schon im September gegen Slowenien und Norwegen interessant sein. Das letzte seiner sechs Länderspiele absolvierte Adamu noch vor dem Wechsel nach Freiburg, 45 Minuten beim 2:0-Heimsieg in der EM-Qualifikation gegen Schweden im Juni 2023, also vor seinem Wechsel nach Freiburg. Michael Gregoritsch, Österreichs Teamstürmer in Freiburger Diensten, spielte Samstag hingegen nur in den letzten zehn Minuten. Bei Streich gehörte er zu den festen Größen. Freiburg wird noch einen Offensivspieler verpflichten.
Samstag absolvierte Ex-Rapidler Leopold Querfeld sein Pflichtspieldebüt bei Union Berlin. Der Innenverteidiger spielte im wenig glanzvollen 1:0 (0:0) beim viertklassigen Greifswalder FC, dem Stammklubs des nach der EM zurückgetretenen deutschen Stars Toni Kroos durch. Der andere Ex-Rapidler bei den „Eisernen“, Kapitän Christopher Trimmel, wurde nach 65 Minuten eingewechselt, kurz darauf fiel das einzige Tor. Querfeld bekam die durch Johan Cruyff legendär gewordenen Rückennummer 14, obwohl er ganz andere Vorzüge als der Holländer hat. Bei Rapid spielte Querfeld mit 43 am Rücken. Sein Trainer Bo Svensson sprach nach dem Aufstieg Klartext: „In der Bundesliga wird das zu wenig sein!“ Da gastiert Union Berlin Samstag in Mainz, Freiburg empfängt Vizemeister VfB Stuttgart. Der das Duell um den Supercup beim Doublegewinner Leverkusen nach einem 2:2 über 90 Minuten im Elferschießen 3:4 verlor. Die Niederlage leitete der vergebenen Elfmeter von Bayern-Leihgabe Frans Kraetzig, der letzte Saison bei der Wiener Austria war, ein.
Foto: SC Freiburg.