Zu Saisonbeginn sechs Runden ohne Niederlage, die positive Überraschung. Aber seit 27. August, seit dem 4:1 gegen Altach, konnte der LASK in fünf Spielen nicht mehr gewinnen. 1:1 gegen Ried, 1:1 bei Austria Lustenau, daheim 1:4 gegen WSG Tirol, dann 1:1 bei Meister Red Bull Salzburg mit 1:0-Führung bis zur 90. Minute, Samstag in Pasching das 0:3 (0:0) gegen Hartberg als Tiefpunkt. Auch im siebenten Duell hintereinander konnten der LASK die Steirer, die nach drei Niederlagen sozusagen eine Wiederauferstehung feierten, nicht bezwingen. Trainer Didi Kühbauer fand vor allem die Art, wie seine Mannschaft nach dem ersten Hartberger Tor auseinanderfiel, bedenklich: „Ich hatte das Gefühl, dass plötzlich andere Spieler am Platz stehen!“
Unglaublich, dass bis zur Pause kein Tor fiel. Denn der LASK dominierte eindeutig das Geschehen, traf durch Sascha Horvath die Stange, durch Thomas Goiginger das Lattenkreuz, ließ zudem noch Sitzer aus, mit denen man das Match entscheiden hätte müssen. Doch zwischen der 55. und 78. Minute folgte das Desaster. Ein schlechter Abschlag von Tormann Alexander Schlager führte zum Rückstand, die Rapid-Leihgabe Rene Kriwak (Bild oben) brachte mit seinem zweiten Bundesligator Hartberg in Führung. Danach war die Mannschaft, die zuvor dominierte, nicht mehr vorhanden. Dario Tadic und Matja Horvat nützten dies zu zwei weiteren Treffern, zum ersten Hartberger Auswärtssieg seit April. Ein Geschenk an Abwehrchef Mario Sonnleitner zu dessen 36. Geburtstag. Und ein Grund für die berühmten Jubelszenen samt Umarmungen von Präsidentin Brigitte Annerl. Hartberg überholte wieder Altach.
Kühbauer ärgerte sich sehr: „Vor drei Wochen hatten wir gegen Wattens eine ähnliche Partie. Diesmal war es noch krasser. Vor der Pause ein Topspiel, in dem wir uns nicht mit Toren belohnten, nach dem 0:1 nicht mehr vorhanden. So eine Reaktion auf einen Rückstand will ich nicht mehr sehen. Die Niederlage liegt schlichtweg an uns und nicht an Hartberg!“ Wenn Sturm Graz trotz des kräfteraubenden Spiels gegen Lazio Rom am Donnerstag Sonntag gegen WSG Tirol gewinnt, fehlen dem LASK bereits fünf Punkte auf Platz zwei.
Foto: Gepa/Admiral.