Fußball

Jankos Riesenärger über VAR: „Lass es uns lieber zusperren!“

Marc Janko ist wirklich keiner, der etwas unbedacht anprangert oder etwas kritisiert, um Schlagzeilen zu liefern. Aber wenn der  Ex-Teamstürmer so losledert, wie Samstag im Sky-Studio zu den Szenen vom knappen 3:2 (0:0) des Tabellenführers Red Bull Salzburg im strömenden Regen bei Nachzügler Altach, dann muss schon einiges passiert sein. Schon zur Pause geriet Janko sowohl wegen der in der Bundesliga fehlender Tortechnik als auch wegen einer Szene, nach der sich der Video Assistent Referee nicht meldete, in Rage, nach dem Spiel noch einmal: „Lass es uns  zuzusperren. Es funktioniert ohnehin nicht, sorgt immer wieder für Kopfschütteln!“

Für den ersten Aufregung sorgte eine Rettungstat des erstmals in der Saison eingesetzten Salzburger Innenverteidigers Kamil Piatkowski bei einem Schuss von Altachs Atdhe Nuhiu. Der Ball schien schon hinter der Linie zu sein, aber den hundertprozentigen Beweis gab es nicht. Daher führte Altach nicht 1:0, blieb es beim 0:0. Die Torlinientechnik fehlt in der Bundesliga aus finanziellen Gründen.  Kurz danach übersah Schiedsrichter Walter Altmann einen Tritt von Altachs Jan Jurcec im Strafraum gegen den Knöchel von Sekou Koita. Das hätte Elfmeter sein müssen. Doch nichts geschah. Der Tiroler Schiedsrichter Daniel Pfister, erstmals als VAR im Einsatz, griff nicht ein: „Was ist das für ein Schiedsrichter, der das nicht gibt. Ein Pop-Art Schiedsrichter? Haben sie den von der Straße hergeholt? Hat der nichts mit Fußball zu tun? Das kannst Du keinen Fan mehr erklären. Es wird Zeit, dass wir etwas in Schiedsrichterwesen reformieren“, legte Janko los. Auch eine Stunde später, nach Schlusspfiff, hielt er seinen großen Ärger nicht zurück: „Es wird Geld in die Hand genommen für einen VAR, aber es funktioniert gar nicht. Sperren wir das lieber zu und investieren es lieber in Torlinientechnik oder spenden wir das Geld. So wäre es besser angelegt als für den VAR, weil es wird schon langsam langweilig!“

Was blieb noch in Erinnerung? Die Mega-Rotation von Salzburgs Trainer Matthias Jaissle. Gegenüber dem 1:0 über Dinamo Zagreb gleich neun Umstellungen in der Startformation. Nur Tormann Philipp Köhn und Maurits Kjaergaard blieben drin. Amar Dedic, Omar Solet, Strahinja Pavlovc, Kapitän Andreas Ulmer, der Dienstag in Zagreb mit Adduktorenproblemen ausfallen dürfte, Nicolas Capaldo und Noah Okafor gehörten nicht zum Kader, Luka Sucic und Benjamin Sesko sassen auf der Bank, wurden auch eingewechselt. Wie zur zweiten Hälfte der 19 jährige Mamady Diambou und etwas später der erst 18 jährige Ghana-Mittelfeldspieler Laurence Agyekum, der sein Bundesligadebüt feierte. Die neu zusammengewürfelte Mannschaft kam nicht dazu, das Spiel zu dominieren. Das lag auch am tiefen Boden: „Der machte es unmöglich, sauber und vor allem flach zu spielen. Es war eine richtige Schlacht. Ich bin stolz auf die Truppe, weil das musst du erstmal machen“, lobte Jaissle.  Er sprach von einer engen Kiste, aber einen verdienten Sieg.

Den der als Linksverteidiger aufgebotene Kapitän Max Wöber mit rechts einleite. Altach glich durch Stuttgart-Leihgabe Alexis Tibidi aus, Koita und Junior Adamu nach Assist von Wöber sorgten für Salzburgs 3:1-Führung, aber Nuhius Kopftor sorgte für ein Zitterfinish. Tor und Assist von Wöber, der zugab, dass es ihm weh tat, Mittwoch gegen Dinamo Zagreb auf der Bank zu beginnen: „Es ist nie schön, wenn man sich denkt, dass man eine gewisse Rolle hat. Aber das gehört zum Fußball dazu. Ich habe eine gute Antwort gegeben!“

Foto: © ServusTV / Neumayr / Leo.

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