Die Tabellenführung in der Premier League verlor Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs mit Leicester schon Samstag Abend an Tottenham, als der Europa League-Gegner des LASK Manchester City in London 2:0 bezwang. Die Möglichkeit, Platz eins mit einem Sieg bei Meister FC Liverpool zurückzuholen, bestand für Leicester am Sonntag Abend an der Anfield Road nur in der Theorie. In der Praxis aber nie. Liverpool dominierte das Spitzenspiel und Leicester von Beginn an, zog durch das 3:0 (2:0) mit Tottenham gleich. Für Fuchs (Bild oben) war es bei Leicesters erster Auswärtsniederlage dieser Saison nur ein Abend mit Schmerzen.
Die schon begannen, als es noch 0:0 stand. Der Portugiese Diogo Jota traf ihn bei einem Zweikampf unbeabsichtigt an er rechten Wade, die blutigen Spuren sah man danach am weißen Stutzen von Fuchs, der etwa unrund lief. Aber er biss die Zähne zusammen. Wenig später ging Liverpool in Führung. Weil Leicester nordirischer Abwehrchef Johnny Evans einen Eckball von Routinier James Milner, den Fuchs nicht erreichte, mit dem Hinterkopf ins eigene Tor verlängerte. So etwas passiert nicht nur Rapid in Ried, sondern auch in der Premier League. Nach 41 Minuten war das Match entschieden, als Diogo Jota eine perfekte Flanke von Linksverteidiger Andrew Robertson per Kopf verwertete. Fuchs hatte durch den ebenso perfekten Laufweg des Torschützen keine Chance, vor ihm an den Ball zu kommen. Da gab es nichts mehr zu verteidigen.
Nach 62 Minuten war das Match für Fuchs beendet. Trainer Brendan Rodgers schaltete von drei Innenverteidigern auf Viererkette um, aber das änderte nichts: „Das 3:0 spricht eine deutliche Srpache, wir waren bis zur Pause zu passiv, zeigten zu wenig Mut“, gestand Fuchs, meinte aber: „Das 3:0 entscheidet sicher nicht über unsere Saison!“ Wie Liverpool die Ausfälle von Abwehrchef Virgil van Dijk, Trent Alexander Arnold, Joe Gomez und Mo Salah wegsteckte, war beeindruckend. Nach der Pause schied dazu der Ex-Salzburger Naby Keita mit einer Oberschenkelverletzung aus. Seien Verletzungsgeschichte scheint nicht zu enden, seit ihn Jürgen Klopp nach Liverpool holte. Leicester fiel von Platz eins auf vier hinter Tottenham, Liverpool und Chelsea zurück. Montag Abend kann es sich noch Rang fünf werden, falls Ralph Hasenhüttl seinen Höhenflug mit Southampton prolongiert und auswärts Wolverhampton besiegt. Dann wären die „Saints“ hinter Tottenham und Liverpool Dritter statt wie derzeit Fünfter.
Ein österreichiches Erfolgserlebnis gab es in Belgien. Raphael Holzhauser schlug mit Aufsteiger Beerschot Anderlecht 2:1 (1:0), erzielte dabei das 2:0. Zunächst mit einem Elfmeter am deutschen Tormann Timon Wellenreuther gescheitert, den Nachschuss verwandelt. Beerschot liegt einen Punkt hinter Tabellenführer FC Brügge auf Platz drei. Holzhauser, der das Österreicher -Duell gegen Peter Zulj, der 69 Minuten im Einsatz war, gewann, führt nach seinem zehnten Saisontor in 13 Runden die Torschützenslite der Eerste Klasse A an. Wer hätte ihm das zugetraut?
Auch in Deutschland jubelten Österreicher: In der Bundesliga Christopher Trimmel mit Union Berlin über ein 2:1 (1:1) beim 1.FC Köln. Damit blieben die „Eisernen“ auf Platz fünf hinter Bayern, Borussia Dortmund, Leverkusen und RB Leipzig. Wer hätte ihnen das zugetraut? Das Österreicher-Duell bei Freiburg gegen Mainz zwischen Philipp Lienhart und Karim Onisiwo fand erst nach 69 Mintuen statt, als Karim Onisiwo bei Mainz eingewechselt wurde. Da stand es schon 3:1 (3:0) für Mainz. Durch den überragenden Franzosen Jean Mateta, der vor der Pause in 38 Minuten drei Tore erzielte. Mainz gab mit dem ersten Saisonsieg die rote Laterne des Schlusslichts an Schalke ab. In der zweiten Liga erzielt Robert Zulj aus einem Elfmeter beim 3:1-Auswärtssieg von Bochum beim Hamburger SV die Führung.
Foto: Leicester City.
