Fußball

Für Rapids Ex-Sportchef Schulte kreierte Stuttgart einen neuen Job

61 Jahre alt ist Helmut Schulte inzwischen geworden. Vor fünf Jahren war der Deutsche zwölf Monate lang  Sportchef bei Rapid. Der Zeit trauern bei Grün-Weiß nicht wenige nach. Einer, der auch unangenehme Wahrheiten aussprach, die Herausforderung annahm und Rapid auf Kurs brachte, obwohl wenig bis gar kein Geld vorhanden war. Nach vier Monaten, nach der 0:1-Cuppleite gegen Pasching, musste er den Trainerwechsel durchziehen. Setzte damals statt Peter Schöttel gegen viele Unkenrufe Zoran Barisic (Bild oben) als Nachfolger durch, gab ihm Carsten Jancker zur Seite. Und als Devise aus, dass es der beste und unter den finanziellen Umständen einzig machbare Weg war, den eigenen jungen Spielern wie Louis Schaub, Max Hofmann, Mario Pavelic, Dominik Wydra, Lukas Grozurek oder Dominik Starkl Vertrauen zu schenken. Derzeit gibt es mit Mert Müldür wieder Ansätze dazu, wenn auch auf der falschen Position.

Trotz Ebe in der Kassa Ebbe gelang es dem aus Nordrhein Westfalen stammenden Schulte mit viel Geschick, von Salzburg Christoph Dibon zu bekommen, indem er mit dem damaligen Kollegen Ralf Rangnick Klartext redete.  Und siehe da, es ging aufwärts. Pech für Rapid, dass Schulte seine Ausstiegsklausel nützte und mit Jänner 2014 bei Fortuna Düsseldorf als Sportvorstand anfing. Den inzwischen nach Kärnten zurückgekehrten Michal Liendl von Wolfsberg holte, der Rapid in Schultes Zeit immer große Probleme bereitet hatte.Mag sein, dass er dies bald bereute, denn nach einem Jahr war das Kapitel beendet. Zuletzt war er zwei Jahre lang Leiter der Lizezspielerabteilung bei den „Eisernen“ von Union Berlin, für die er Philipp Hosiner verpflichtete, den Vertrag mit Ex-Rapidler Christoph Trimmel verlängerte. Aber letzten Sommer kam es zur Trennung, weil der Aufstieg nicht gelungen war. Jetzt hat Schulte wieder einen neuen Job, des es bisher in dieser Form nicht nicht gab, den der VfB Stuttgart mit seinem Sportchef Michael Reschke, der Schulte aus früheren Zeiten kennt und schätzt, eigens für ihn kreierte:  Er kümmert sich vorerst einmal bis Saisonende um drei Spieler, die Stuttgart an andere Klubs verliehen hat. Das ist der 25jährige Defensivspieler Marcel Kaminski bei Fortuna Düsseldorf, der 20jährige belgische Mittlfeldspieler Orel Mangela beim Hamburger SV in der zweiten Liga sowie der 17jährige Flügelspieler Robert Massimo bei Arminia Bielefeld. Wenn Schulte bei ihm vorbeischaut, wird er mit Brian Behrendt einen Schützling aus Rapid-Zeiten wiedertreffen.

„Wir planen mit Kaminski und speziell Mangela für nächste Saison, da macht es Sinn, sich speziell um sie zu kümmern“,behauptet Reschke, stellte in Abrede, dass es sich aus alter Verbundenheit um einen Freundschaftsdienst handelt. Schulte soll das Trio regelmäßig im Training und bei den Spielen beobachten, Kontakt pflegen, auch mit ihren Trainern über sie reden und dann zu Reschke nach Stuttgart seine Berichte liefern. Ein interessanter Job, der in Österreich nur bei einem Klub Sinn machen würde: Bei Red Bull Salzburg. Da müsste sich Schulte um mehr als drei Spieler kümmern, theoretisch zwischen St. Pölten (Luca Meisl), Hamburg (Hee Chan Hwang) und Kiel (Matthias Honsak) pendeln.

 

Foto: © SkySport News.

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