Fußball

Für Tabakovic verlässt Austria ihren jungen Weg

Die Wiener Austria freute sich über die höchste Zahl an Mitgliedern in ihrer 111 jährigen Klubgeschichte. Die wuchs auf mehr als 3000. Es gibt zwar noch Ungewissheiten (Stichwort Lizenz) und Probleme, etwa mit dem Gazprom-Sponsorvertrag, aber der sportliche Höhenflug, in diesem Jahr noch ungeschlagen zu sein, überstrahlt doch alles. Der eingeschlagene Weg mit jungen Spielern aus eigenen Reihen sorgt für Sympathien und den Aufschwung. Dieser Tage verlängerte Sportchef Manuel Ortlechner die Verträge mit den Youngster Can Keles, Florian Wustinger und Dario Kreiker, aber wenn es sein muss, verlässt er den jungen Weg, holt Erfahrung.  Im Winter mit dem 30 jährigen Innenverteidiger Lucas Galvao, jetzt mit dem drei Jahre jüngeren Schweizer Stürmer Haris Tabakovic (Bild oben). Er kommt im Sommer ablösefrei von Zweitligist Austria Lustenau, bei dem er eine Bilanz hat, die Ortlechner als unfassbar bezeichnete: 40 Tore und zehn Assists in 42 Spielen. Ortlechner einigte sich mit den Tabakovic-Beratern von der Soccer Mondial AG, zu deren Spielern auch Ajax Amsterdam-Kapitän Dusan Tadic und der Ex-Salzburger Munas Dabbur gehören, auf einen Dreijahresvertrag.

Mit seinen 1,94 Meter Körpergröße bringt Tabakovic neue Faktoren in die violette Offensive, die Größe und Physis heißen. Einen  „Stürmer-Riesen“ gibt es im aktuellen Kader nicht. Tabakovic war im Winter bei Sturm Graz und Rapid ein Thema, doch entschieden sich beide für jüngere Lösungen, die Rasmus Höjlund und Ferdy Druijf hießen. Für die Wiener Austria ist Tabakovic ein Zeichen mehr des Aufbruchs, für Austria Lustenau hingegen kein gutes. Wenn der gefährlichste Stürmer sich mitten im Kampf um den Aufstieg für einen anderen Verein entscheidet, könnte man das auch so sehen, dass ihm der Glaube an Lustenaus Sprung in die Bundesliga fehlt. Die Bundesliga erklärte zwar dieser Tage das Reichshof-Stadion für bundesligatauglich, aber die Mannschaft zeigte dies heuer noch nicht.

Verlor Platz eins nach Wien, an den Floridsdorfer AC. Der hat seine Platzprobleme im Falle des Aufstiegs gelöst, könnte in der Südstadt bei Admira spielen. Der FAC-Platz im 21. Wiener Bezirk ist der ehemalige Admira-Platz, von dem die Admira in den Sechzigerjahren in die Südstadt übersiedelte. Jetzt würde der FAC als Aufsteiger einen ähnlichen Weg gehen.

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