Fußball

Fußballgott Steffen ist Rapids Ehrenkapitän auf Lebenszeit

Einen Tag vor Rapids letztem Test für den Bundesligastart gegen Mattersburg in zwei Wochen  ging Samstag beim Tag der offenen Tür in Hütteldorf vor 5000 Fans eine große grün-weiße Ära zu Ende: Die von Steffen Hoffmann als Kapitän. Bei unglaublichen 422 Pflichtspielen führte der nunmehr 36jährige Deutsche Rapid auf das Feld. 2003 machte ihn Josef Hickersberger schon in Hofmanns zweiter Saison in Wien mit 22 Jahren zum Kapitän, worauf er mächtig stolz war. Woran sich nie etwas änderte.  Das blieb er bis zu seinem Wechsel zu 1860 München im Winter 2005. Nach sechs Monaten kehrte zurück, ab 2008 trug er wieder die Schleife. Samstag übergab er sie auf der Bühne an Stefan Schwab, es gab viel Applaus und Emotionen.

Der Salzburger, 2014 auf Wunsch des damaligen Trainers Zoran Barisic von der Admira zu Rapid geholt,  war schon bisher Kapitän, wenn Hofmann nicht  zum Einsatz kam. Sonntag gegen Frankreichs Meister AS Monaco ist der 26jährige Mittelfeldspieler, der trotz Knöchelbruch im vergangenen Herbst in den letzten drei Saisonen auf 125 Pflichtspiele kam, erstmals der „reguläre“. Die Initiative dazu ging nicht von Hofmann selbst, sondern von Sportchef Fredy Bickel und Trainer Goran Djuricin aus. Sie wollten einen Kapitän haben, der, wenn er fit ist, in jedem Spiel zur Startelf gehört. Da ist bei Hofmann auf Grund seines Alters (am 9. September wird er 37) nicht mehr zu erwarten. Zudem  hat er  seit der Vertragsverlängerung bis 30. Juni 2018 ja neue zusätzliche Aufgaben als Talentemanager, die auch einige Zeit erfordern werden.  Daher „befreiten“ ihn Bickel und Djuricin von den Repäsentationsterminen, die ein Rapid-Kapitän nun einmal hat, für die auch einige Stunden pro Woche draufgehen.

„Steffen ist eine lebende Legende“, behauptet Djuricin, „sein Status ist nicht von der Schleife abhängig.“  Hofmann akzeptierte  mit seiner Abgeklärtheit  den Kapitänswechsel klaglos, weil die Argumente für ihn durchaus plausibel waren: „Für mich ändert sich darüber hinaus nicht sehr viel.“ Präsident Michael Krammer empfand es als eine Selbstverständlichkeit, eine Identifikationsfigur wie Hofmann zum Ehrenkapitän auf Lebenszeit zu ernennen. Diese Ehre wurde in der Neuzeit nur dem Steirer Heribert Weber in den Achtzigerjahren zuteil. Länger als Hofmann waren durchgehend nur die Torjäger Rigo Kuthan (1911 bis 25) und Franz „Bimbo“ Binder (1937-48) Kapitän. Die Stellvertreter des neuen Kapitäns Schwab sind der momentan verletzte Christopher Dibon und Louis Schaub.

Einen neuen Verletzten beklagt Meister Salzburg nach dem 4:1 gegen Belgiens Meister Anderlecht: Teamverteidiger Stefan Lainer fehlt mit einem Bänderriss im Sprunggelenk zumindest drei Wochen. So lange ist auf der Position die 24jährige von Mattersburg geholte Neuerwerbung Patrick Farkas die erste Wahl. So auch Dienstag in der Qualifikaton zur Champions League bei Maltas Meister Hibernians La Valletta.

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