Fußball

Gegen Chelsea gibt es nur eine Devise: Danke Didi!

Vor einem Jahr war Didi Mateschitz beim 2:1-Heimsieg des FC Salzburg in der Champions League gegen Wolfsburg zum letzten Mal auf der Tribüne gesessen. Drei Tage nach dem Tod des Red Bull-Chefs gibt es auf seine Anordnung Dienstagabend keine Trauerminute für ihn, bevor der Champions League-Hit gegen Chelsea beginnt. Der aber dennoch ganz unter der Devise „Danke Didi“ stehen muss und wird. Mit diesen zwei Worten hatte der Klub via Tweet am Sonntag auf das Ableben des 78 jährigen reagiert. Das war es auch. 2005 hatte Red Bull Austria Salzburg auf Initiative des legendären Austria-Präsidenten Rudi Quehenberger übernommen. Seit damals gab es 13 Meistertitel, acht Cupsiege, nunmehr zum vierten Mal in Serie die Gruppenphase der Champions League. Vielleicht zum zweiten Mal hintereinander die Qualifikation für das Achtelfinale.

Daher wird es vor dem Anpfiff eine Minute Applaus von 29.520 Zuschauern im ausverkauften Stadion geben. Auch RB Leipzig gedenkt vor dem Schlager gegen Titelverteidiger Real Madrid am Dienstag mit Applaus Mateschitz, der in zehneinhalb Jahre den Aufstieg aus der Regionalliga zu einem Klub mit internationalem Format möglich gemacht hatte. Der späte Lohn war im letzten Sommer der erste Titelgewinn, der Pokalsieg. Der geplante offizielle Abschied von Ralf Rangnick wurde auf 20. Jänner vor dem Schlager gegen Bayern München verschoben. Mateschitz hatte Rangnick vor zehn Jahren ins Red Bull-Reich geholt, Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff war damals Rangnicks Berater gewesen. Statt das Duell zwischen Xaver Schlager und David Alaba zu sehen, wird Rangnick, der seit eineinhalb Jahren nicht mehr zu Red Bull gehört, Dienstag dort sein, wo er als Österreichs Teamchef hingehört: Bei Salzburg gegen Chelsea.

In der Trainerära von Matthias Jaissle verlor der FC Salzburg noch kein Heimspiel. In der Champions League gab es in sieben Partien vier Siege und drei Unentschieden. Sollte Dienstag am Ende des fünften Gruppenspiel das vierte 1:1 stehen wie vor daheim gegen Milan, in London gegen Chelsea und bei Dinamo Zagreb, dann müssten alle zufrieden sein. Das wäre der nächste Schritt in die k.o.-Phase, der sicher auch Didi Mateschitz gefallen hätte. Aber Bilanz hin oder her, Salzburg startet gegen den Vierten der Premier League als Außenseiter. Allein schon wegen der Personalprobleme; Fernando, der sich im September beim Aufwärmen in London verletzt hatte, Nicolas Capaldo und Sekou Koita fehlen sicher, hinter Oumar Solet, Kapitän Andreas Ulmer, Luka Sucic und Bernardo steht ein Fragezeichen. „Wir werden nicht jammern, sondern wie immer Lösungen suchen und finden!“, prophezeite Jaissle, der wusste, dass in dieser Situation kein Plan A, B oder C genügen wird: „Es wird mehr Varianten geben müssen. Eine brutale Challenge für das Trainerteam!“ Samstag gegen Sturm Graz war erstmals seit 34 Spielen kein Tor gelungen.

Bei Chelsea begann die Ära von Trainer Graham Potter mit dem 1:1 gegen Salzburg, ein Sieg bei Österreichs Meister würde schon den Aufstieg ins Achtelfinale bedeuten. Bei Dinamo Zagreb gegen Milan wäre ein Unentschieden das perfekte Ergebnis, weil damit beide hinter Salzburg bleiben. Chelsea verlor unter Potter noch nicht, feierte in acht Partien fünf Siege. Mit Weltmeister N´Golo Kante, Reece James, Wesley Fofana und Kalidou Koulibaly fehlen vier Defensivspieler. Also dürften im Abwehrzentrum wie beim 1:1 gegen Manchester United der 38 jährige Thiago Silva und der 15 Jahre jüngere Trevor Chalobah beginnen. Eine Frage, die sicher auch Jaissle interessiert: Gehört der Samstag nicht eingesetzte Kai Havertz in Salzburg zur Startelf? Eines weiß Jaissle sicher: „Wir werden leiden müssen!“

 

Foto: © Sport Business Magazin .

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