Wiens Stadtrat für Gesundheit, Peter Hacker, war Freitag Abend bei Rapids ungefährdetem Startsieg im Hütteldorfer Allianz-Stadion. Lobte nachher ebenso wie die anderen anwesenden Behördenvertreter, wie Grün-Weiß das Match mit 10.000 Zuschauern gemäß des Präventionskonzepts organisierte. Es gab nichts zu bestanden. Das ändert aber nichts daran, dass dies nicht nur das erste, sondern auch das letzte Match in der Herbtsaison vor dieser ansehnlichen Kulisse war. Beim nächsten Heimspiel gegen den LASK am 4. Oktober erlaubt die sportfeindliche Regierung nur noch 3000 Zuschauer.
Das Corona-Thema beherrscht die Szene Daran erinnerte Samstag Vormittag die von der UEFA angeordneten Covid-Test für Rapids Spieler und Betreuer vor der Qualifikation zur Champions League in der Ghelanco Arena von Gent am Dienstag. Rapid wird Montag nach Oostende fliegen, in Gent wiederholte sich alles, was es bereits Ende August vor dem 1:0 bei Lok Zagreb gegeben hatte: Eine abgeschirmte Hoteletage, die der grün-weiße Tross nur Montag zum Abschlusstraining und Dienstag Abend zum Spiel verlassen wird.
Angesichts der Freitag neu verhängten Zuschauerbeschränkungen in den Stadien, die einen großen finanziellen Verlust in siebenstelliger Höhe bedeuten, bekam das Match in Gent für Rapid eine noch größere Bedeutung: Die fünf Millionen, die Rapid für den Aufstieg ins Play-off gegen den Sieger aus Dynamo Kiew gegen Alkmaar als UEFA-Prämie bekommen würde, wären doch ein größere Tropfen auf den heißen Stein als die bereits fixierten drei Millionen für die Gruppenphase der Europa League. Bei einer Niederlage in Gent bekäme Rapid nur 300.000 Euro.
Gent kassierte Freitag Abend in Eupen mit dem 1:2 (0:1) die vierte Niederlage in fünf Runden. Da lief nur wenig nach den Vorstellungen des 67 jährigen rumänischen Trainers Ladislau Bölöni (Bild oben). Auch nicht, dass Gent das Match nach Rot für Kamerun.Verteidiger Michael Ngadeu-Ngadjui in den letzten 17 Minuten nur mehr mit zehn Mann bestritt. Ex-Wolfsberg-Stürmer Anderson Niangbo wurde zur Pause ausgetauscht, Giorgi Kvilitaia, der Georgier mit Rapid-Vergangenheit, gehörte wieder einmal nicht zum Kader. Ebenfalls nicht dabei: Kapitän Vadis Odjidja-Ofoe, bei dem letzte Woche ein Covid 19-Test positiv gewesen sein soll, und Ukraine-Stürmerstar Roman Yaremchuk. Und das lässt Rapid noch rätseln. Zumal Yaremchuk in beiden Nations League-Spielen des ukrainischen Teams im Einsatz. Sowohl beim 2:1 gegen die Schweiz in Kiew als auch beim 0:4 gegen Spanien in Madrid. Wurde er dabei verletzt oder schonte ihn Bölöni für Dienstag sowie Didi Kühbauer am Freitag Kelvin Arase? Mit oder ohne Yaremchuk macht schon einen Unterschied aus. Sein Landsmann Igor Plastun, der ebenfalls beim Ukraine-Team dabei war, sass Freitag auf der Bank.