Fußball

„Gott war mit uns“: Stripfing blamierte Rapid! Im Viertelfinale gegen Hartberg

Die erste Niederlage für Rapid seit 25. September oder elf Spielen macht Grün-Weiß nicht nur für einige Tage zum Gespött, sondern hat auch historische Dimensionen: Das 1:2 (1:0) im Achtelfinale des Uniqa-Cups gegen den Vorletzten der zweiten Liga, Stripfing, bedeutet eine ähnlich große Blamage wie vor 33 Jahren, 1991, das 1:2 im Cupfinale gegen Stockerau. Der Wahnsinn: Stripfing drehte das Match in der Rapid-Viertelstunde, drehte mit zwei Toren in der 79. und 84. Minute das Spiel. Und den Siegestreffer erzielte mit dem 19 jährigen Innenverteidiger Dejan Radonjic ein Kooperationsspieler der Wiener Austria. Er darf sich als „Derbysieger“ fühlen. Stripfing gewann in der zweien Liga bisher nur einmal (am 31. August), feierte den größten Sieg der Klubgeschichte. Der löste unglaubliche Jubelszenen aus. Mitten drin im Jubelkreis Stefan Pelczar, Obmann von Stripfing und Rapid-Pfarrer in Persnalunion: „Unglaublich, Gott war mit uns“ freute er sich mit überschlagender Stimme. Für den Ex-Austrianer Alexander Grünwald war es das dritte Spiel als Interimstrainer und Sportchef. Die ersten zwei endeten mit 1:2-Niederlagen, das dritte mit einem Triumph.

Für hunderte von Rapid.Fans gab es schon vor dem Spiel Ärger. Die Polizei ließ sie nicht ihre Fahnen und Transparente mit auf die Hohe Warte mitnehmen, was nicht ganz nachvollziehbar ist, dweshalb sie verärgert das March boykottierten, wieder heim gingen. Deshalb waren auch nur 2545 Zuschauer auf der Hohen Warte. Trainer Robert Klauß entschloss sich drei Tae vor dem Liga-Spitzenspiel bei Sturm Graz zur Totalrotation: Mit Tormann Niklas Hedl und Louis Schaub begannen nur zwei aus der Stammformation. Max Hofmann und Debütant Jakob Schöller statt Nenad Cvetkovic und Serge Raux-Yao, der bisher alle Pflichtspiele bestritt, im Abwehrzentrum, statt Bendegüz Bolla und Jonas Auer verteidigten Dominic Vincze und Benjamin Böckle, im Mittelfeld durften Roman Kerschbaum und Dennis Kaygin statt Mamadou Sangare und Lukas Grgic ran, das Angriffsduo bildeten Noah Bischof und Nikolaus Wurmbrand. Bolla, Sangare und Guido Burgstaller hatten überhaupt frei, gehörten nicht zum Kader.

Rapid bestimmte zwar das Geschehen, ohne wirklich gefährlich zu werden. Die größte Chance hatte zunächst Stripfing aus einem Konter, die Ex-Admiraner Marco Hausjell nicht nützte. Rapid ging nach einem Standard in Führung: Nach Böckles Eckball von rechts mit links köpfte Max Hofmann unter die Latte. Nach der Pause vergaben Bischof, Christoph Lang und Schaub Chancen zum 2:0, ehe Rapid Stripfing die Sensation auflegte: Zunächst den Ausgleich durch Joker Darko Pecirep, den der bis dahin überzeugende 18 jährige Schöller mit einem Fehlpass im eigenen Strafraum vorbereitete. Knapp zuvor wechselte Klauß Matthias Seidl ein,. Es kam noch schlimmer: Bei einem Freistoß im Strafraum schlecht verteidigt, der aufgerückte Innenverteidiger Radonjic jagte den Ball unter die Latte. Als Reaktion darauf kam bei Rapid Dion Beljo, der im Nachspiel mit einem Freistoß die Latte traf. Nach 96 Minuten war die Sensation perfekt.

„Blamabel, das dar nicht passieren“, gab Rapids Torschütze Hofmann zu. Die größte Chance auf einen Titel in dieser Saison ist damit weg. Das ärgerte Klauß abgesehen von der Art, wie Rapid die Tore bekam, am meisten. Die Belohnung für Stripfing gab es rund eineinhalb Stunden später im ORF-Studio: „Glücksfee“ Michael Liendl, ein Freund von Grünwald aus gemeinsamen Austria-Zeiten, zog bei der Viertelfinalauslosung Hartberg als Gegner. Austrias Kooperationsklub hat Heimvorteil. Entweder auf der Hohen Warte oder in der Generali-Arena der Austria. Von deren Kooperationsspielen gehörten außer des Siegestorschützen der 20 jährige Innenverteidiger Aleksa Ilic, der gleichaltrige Nigerianer David Ewemade, der 19 jährige Mittelfeldspieler Sanel Saljic und der ein Jahr ältere Offensivspieler Rocco Sutterlüty zu den jubelnden „Riesentötern“.

 

Foto: ÖFB/Gepa.

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