Cupbewerbe leben von Sensationen, dem Aufstand der Kleinen. Der in Österreich Dienstag in der zweite Runde des Uniqa-Cups dem vom ehemaligen Pasching-Präsidenten Franz Grad finanzierten und von Ex-Teamstürmer Christian Mayrleb trainierten Landesligaklub Oed/Zeilern gelang, der Erstligist Austria Lustenau mit 2:0 eliminierte. Der Salzburger Regionalligaverein Grödig, vor zwei Saisonen noch in der Bundesliga, gab sich mit Ex-Teamstürmer Roman Wallner dem LASK, immerhin Vierter der obersten Spielklasse. erst nach acht Toren in spannenden 120 Minuten im Elfmeterschießen geschlagen. Wallner glich die frühe Führung des LASK aus, Grödig führte in der regulären Spielzeit 3:2, in der Verlängerung 4:3. Wie man hört, plant Grödigs Boss Toni Haas bereits für nächste Saison den Aufstieg in die neue zweite Liga mit 16 Klubs, wenn die Lizenzauflagen leichter zu bewältigen sind.
Grödig gelang eine Fast-Überraschung, Leicester schaffte es, im englischen League-Cup zu überraschen. Aleksandar Dragovic begann seine Karriere im blauen Leicester-Dress mit der Nummer 16 mit einem respektablen 2:0 (0:0) gegen Jürgen Klopps FC Liverpool und einer kleine Revanche an Ben Woodburn für Cardiff. Denn der 17jährige Waliser, der vor zweieinhalb Wochen Österreichsletzte Chance auf ein WM-Ticket für Russland durch sein Goldtor zum 1:0 k.o.geschossen hatte, spielte nach der Pause bei Liverpool, ohne diesmal bei Dragovic Schaden anrichten zu können.
In England benützen die Trainer die Cupbewerbe speziell den League-Cup, um den Spielern Spilpraxis zu geben, die bisher nicht zur ersten Garnitur zählten. So kam Dragovic zweieinhalb Wochen nach seinem Wechsel zum Debüt auf der Insel. Leicesters Trainer Craig Shakespeare verzichtete auf Torjäger Jamie Vardy, Regisseur Riyad Mahrez und Österreichs am Auge verletzten Ex-Teamkapitän Christian Fuchs. Trotzdem gab es den Aufstieg. Klopp versuchte es ohne seinen brasilianischen Torjäger Firminho, ohne Flügelflitzer Mohammed Salah, der früher mit Dragovic beim FC Basel gespielt hatte, ohne Daniel Sturridge und den deutschen Teamspieler Emre Can. Es herrschten also ähnliche Voraussetzungen vor 31.604 Zuschauer im King Power-Stadium. Dragovic zog ein zufriedenes Fazit seiner ersten 90 Minuten bei Leicester: „So ein körperbetontes Spiel, wie es hier praktiziert wird, ist für mich Neuland, an das ich mich noch gewöhnen muss. Aber immerhin konnte ich zeigen, dass man sich auf mich verlassen kann, wenn man mich braucht.“ Der Konkurrenzkampf bei Leicester ist eröffnet. Dragovic spielte im Abwehrzentrum neben Kapitän Wes Morgan an Stelle von Harry Maguire, der bisher alle Partien bestritten hatte. Samstag empfängt Leicester wieder Liverpool – diesmal in der Premier League. Abwarten, ob Dragovic auch da zum Zug kommt.
Seine bisher beste Partie im Westham-Dress lieferte Marko Arnautovic mit zwei Assists beim 3:0 gegen Bolton. Die zweite Niederlage hintereinander bezog Kevn Wimmer mit Stoke – 0:2 bei Bristol, dem Achten der Championship, wie die zweite Liga heißt. Auf den ersten Sieg mit den „Potters“ muss Wimmer weiterhin warten. Ob der Samstag ausgerechnet gegen Meister Chelsea daheim gelingen wird?