Keine Niederlage im Februar, aber schon drei im März mit dem 0:4 in Birmingham bei Aston Villa und zwei Heimpleiten (jeweils ein bitteres 1:2 gegen Newcastle und Abstiegskandidat Watford). Damit verflog die Jubelstimmung bei Ralph Hasenhüttl und Southampton. Der sprach danach ganz offen von „not good enough“, sprich nicht gut genug. Sonntag wird es ganz im Gegenteil vielleicht die beste Leistung seiner ganzen Ära brauchen, wenn die große Sehnsucht von Hasenhüttl nach Wembley erfüllt werden soll. Dazu müssen die „Saints“ eine der besten Mannschaft Europas, vielleicht sogar die spielerisch stärkste, für viele der Favorit auf den Sieg in der Champions League, besiegen
Nämlich Englands Meister und Tabellenführer Manchester City. Den empfängt Southampton Sonntagnachmittag im mit 31. 178 Zuschauern ausverkauften St. Mary´s im Viertelfinale des FA-Cups. Die Semifinalpartien werden traditionell im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen. Letztes Jahr hatte es Hasenhüttl mit seiner Mannschaft unter die letzten vier geschafft, verlor dann in Wembley gegen den späteren Cupsieger Leicester 0:1. Zum zweiten Male hintereinander ins Semifinale zu kommen, wäre unerwartet und überraschend. Vor allem wegen des Viertelfinalgegners Manchester City.
Auch wenn der zuletzt schwächelte, auswärts gegen Crystal Palace nur ein 0:0 schaffte. Southampton hat in dieser Saison nicht gegen den englischen Meister verloren, war letzten September beim 0:0 im Emirates-Stadium sogar die bessere Mannschaft. Am. 22. Jänner lag Manchester City im St. Mary´s von der 7. bis zur 65. Minute 0:1 zurück, am Ende hieß es 1:1, war die Siegesserie der „Citizens“ nach 12 Partien gestoppt. Womit Hasenhüttl und sein Assistent Richard Kitzbchler (im Bild beim Shakehands mit Pep Guardiola) gut leben konnten. Eigentlich war es ein „Sieg“ für den Außenseiter. Sonntag muss er wirklich gelingen: „Bisher waren wir für ein Unentschieden gut genug“, meinte Hasenhüttl, „um zu gewinnen, müssen wir aber noch um einiges besser sein!“
Es ist das zwölfte Trainerduell zwischen Hasenhütttl und Guardiola. Siebenmal gewann Favorit Guardiola, viermal jubelten Hasenhüttl und Kitzbichler. Dreimal über ein Unentschieden, nur einmal über einen Sieg. Das war am 5. Juli 2020 dank eines Goldtors des schottischen Teamstürmers Che Adams zum 1:0. Sonntag muss der zweite her, um im April in Wembley zu spielen. Hasenhüttl hatte sechs Tage Zeit, die Mannschaft richtig heiß auf die Sensation zu machen. Er ist überzeugt, dass ihm dies gelungen ist. Ausfälle, die weh tun, hat er keine. Ob das reicht, um Kevin de Bruyne, Phil Foden, Raheem Sterling, Bernardo Silva & Co zu stoppen? „Wenn man sich auf den ein oder anderen konzentriert, schlagen die anderen zu“, stöhnte Hasenhüttl, „wir werden auf jeden Fall sehr viel laufen müssen“. Weil Manchester City garantiert viel mehr Ballbesitz haben wird. Kitzbichler ahnt, dass „viel Glück“ helfen muss, um die Sensation liefern zu können. Das Ziel Wembley schaffte Samstag bereits Chelsea durch den 2:0-Auswärtssieg beim Zweitligisten Middlesbrough.
Foto: FC Southampton.