Fußball

Hasenhüttls sechster Blitzstart! Alaba schickte Herzog sein Trikot

Ralph Hasenhüttls weiße Weste gegen Peter Stöger überlebte auch das sechste Trainerduell der Ex-Austrianer in Deutschland. Weil RB Leipzig beim 3:1 (2:0)-Heimsieg mit Unterstützung von Kölns Torhüter Thomas Kessler  seine  Spezialität auspackte: Den Blitzstart! Das sechste Tor innerhalb der ersten fünf Minuten. So viele gelangen keiner anderen  Mannschaft in der Bundesliga, nicht einmal Meister Bayern München. Stöger musste wie in der  Runde  zuvor miterleben, schnell in Rückstand zu geraten. Gegen Schalke gelang dies daheim noch vor der Pause wettzumachen, in Leipzig nicht mehr. Im Gegenteil, es folgte ein Eigentor zum 0:2. Und als Köln nach der Pause herankam, auf den Ausgleich drängte, wusste Hasenhüttls Abräumer aus Salzburg, Stefan Ilsanker (Bild oben), was er zu tun hatte: Bei einem Konter  hielt er Kölns japanischen Torschützen Yuyu Osaka zurück, kassierte dafür Gelb, verhinderte aber damit vielleicht das 2:2.Drei  Minuten später lief Köln in Leipzigs Konter zum 3:1.  Eingeleitet vom Ex-Salzburger Naby Keita mit einem Pass auf Timo Werner, dem sein 13.Saisontor gelang. Leipzig blieb auf Champions League-Kurs, hielt den Achtpunktevorsprung auf den Dritten Borussia Dortmund. Verdient, wie Hasenhüttl empfand: „Wir hätten zur Pause sogar höher führen können, das wäre fast noch sehr gefährlich geworden.“ Jetzt wird er  auch nächste Runde in Augsburg seine Glücks-Jeans tragen. Stöger klagte über die mutlose erste Hälfte: „Die Reaktion nach der Pause war okay. Aber da mussten wir mehr riskieren, wurden anfällig für Konter.“

Aber an die Bayern-Jagd verschwendet Hasenhüttl  weiter keine Gedanken. Verständlich. Österreichs Rekordspieler  Andreas Herzog sass im Sky-Studio unter dem Dach der Allianz-Arena beim 8:0 (3:0)-Kantersieg  des Tabellenführers über einen desaströsen Hamburger SV, bei dem Michael Gregoritsch nach einer Stunde erlöst wurde. Da führte Bayern nach Toren von Arturo Vidal, dreimal Lewandowski und David Alaba nach selbstloser Vorarbeit von Thomas Müller schon 5:0. Bei den letzten acht Partien in München kassierten die Hamburger 44 (!) Tore, erzielten nur drei. Das sagt genug. Bayern-Trainer Carlo Ancelotti „bestellte“, wie Alaba nachher beim Interview erzählte, anläßlich seines 1000.Pflichtspiels als Trainer bei seiner Mannschaft eine besondere Leistung und bekam sie. Eine Gala wie zuletzt in der Champions League gegen Arsenal  oder in der Bundesliga knapp vor Weihnachten beim 3:0 gegen Leipzig.

Herzogs Bestellung via SMS konnte  Alaba hingegen nicht erfüllen: Ein attraktives Freistosstor. Es wurde nur ein „Abstaubertor“ zum 5:0. Alaba leitete  auch den perfekten Angriff zum 1:0 durch Vidal ein, entschuldigte sich nach dem Spiel bei seinem ehemaligen U21-Teamchef, schickte ihm das verschwitzte Trikot mit der Rückennummer 27 hinauf ins Studio. Auch das freute Herzog sehr. Zu Hamburgs zweiter Hälfte sagte er kurz und bündig: „Da muss der Trainer Tacheles reden.“ Herzog weiß, was man in Deutschland gerne hört.

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