Fußball

Huskovic-Doppelpack ist wie Hollywood in Violett

Die Wiener Austria im Erfolgslauf. Das 2:1 (1:0) im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Conference League bei Polens Vizemeister Legia Warschau bedeutet den dritten Auswärtssieg hintereinander nach denen in Banja Luka und Lustenau, den dritten Sieg im dritten Qualifikationsspiel nach den zwei gegen die Bosnier. Aber trotzdem stand Donnerstag alles im Banne des Zweifachtorschützen gegen die Polen, des 20 jährigen Muralem Huskovic. Wenn man bedenkt, was „Muki“, wie ihn bei Austria alle nennen, vor zehn Monaten passierte, dann ist das eine Story wie Hollywood in Violett. „Ich freue mich tierisch für Muki“, sagte Trainer Michael Wimmer.

Der Blick zurück zum Oktober 2022: Einen Tag vor Austrias Heimspiel gegen Villarreal oder drei nach seinem Führungstor beim 2:1-Derbysieg über Rapid in Hütteldorf überlebte er am 13. Oktober mit Glück einen schweren Autounfall, wurde noch rechtzeitig aus den Flammen gezogen. Zwei Wochen später  wurde das gerissene Kreuzband im Knie operiert. Das Comeback feierte er erst in dieser Saison. Letzten Sonntag stand er in Lustenau erstmals in der Startelf. Vier Tage später machte er Austrias Aufstieg in die Play-offs möglich. Mit seinen ersten zwei Toren im Europacup.

Gegen Borac Banja Luka spielte er jeweils nur fünf Minuten, in Warschau begann er in der Startelf. Jeweils nach elf Minuten in jeder Spielhälfte schlug die violette Nummer neun zu. Wobei das 1:0 durch das frühe Austria-Pressing entstand, zu einem schlechten Rückpass des kolumbianischen Legia-Legionärs Jürgen Elitim führte, durch den Ball Dominik Fitz an den Ball kam. Der sah den frei gelaufenen Huskovic, der vollendete. „Danach sind mir fast die Tränen gekommen“, gestand er. Das 2:0 gelang Huskovic per Kopf. Nach idealer Flanke des zur zweiten Hälfte eingewechselten Manuel Polster: „Ein unfassbares Gefühl“ nannte es Huskovic, für den sich alle freuten. So viele Gratulationen wie Donnerstag dürfte er noch selten bekommen haben.

Der zweite Vater des Siegs hieß Christian Früchtl. Der deutsche Tormann verhinderte mit drei starken Paraden Legia-Tore, musste sich nur im Finish bei einem Kopfball von Joker Ernest Muci geschlagen geben. Den Ball berührte er noch. „Ein Wahnsinnsspiel in einem Hexenkessel“, beschrieb Früchtl die 95 Minuten in Warschau. Drei Minuten vor dem Legia-Anschlusstor vergab der für Huskovic eingewechselte Israeli Silva Kani den Sitzer zur 3:0-Führung. Daher ist beim Retourspiel am kommenden Donnerstag in der Generali-Arena noch einiges möglich. Trotzdem konnte Wimmer, der zu Beginn Kapitän Manfred Fischer überraschend auf der Bank ließ, zufrieden feststellen: „Wir haben großteils das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben!“ Alles möglich ist auch bezüglich des Gegners im Play-off: Omonia Nikosia siegte im Heimspiel gegen FC Midjtylland aus Dänemark durch ein Tor des Ukrainers Roman Bezus 1:0.

Foto: Gepa/Admiral.

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