Fußball

Im Happel-Stadion pfeift mit Michael Oliver ein Schiedsrichter ohne Herz

Ein Engländer pfeift Samstag bei Österreichs „Finale“ um das EM-Ticket gegen Nordmazedonien im Happel-Stadion. Einer, der schon europaweit für Schlagzeilen sorgte, Morddrohungen und deshalb  Polizeischutz erhielt, und wenn es nach Italiens Torhüterlegende Gianluigi Buffon geht statt des Herz einen Mülleimer hat. Das ist der 34jährige Michael Oliver (Bild oben). Er kommt Freitag mit einem gebrochenen Mittelfinger an der rechten Hand, der Montag in London operiert wurde, nach Wien. Folgen eines zu kräftigen Shakehands von Manchester Citys Trainerguru Pep Guardiola am letzten Sonntag nach dem 1:3 in Liverpool an der Anfield Road. Das war ein Zeichen von Missfallen und Ärger über Oliver, dem regierenden Meister zumindest nach Guardiolas Meinung zwei klare Handselfmeter, den ersten in der Aktion vor Liverpools Führungstor, vorenthielt.

Im April 2018 gab es aber europaweit  Aufregung über Olivers Pfiff im Madrider Bernabeu-Stadion beim Viertelfinalspiel zwischen Real Madrid und Juventus. Italiens Meister führte nach einem 0:3 im Heimspiel 3:0, in der Nachspielzeit gab Oliver einen umstrittenen Elfmeter für Real. Die Italiener waren kaum zu beruhigen, Buffon war nicht zu beruhigen, kam Oliver gefährlich nahe, sah die rote Karte. Nach 98 Minuten verwandelte dann Cristiano Ronaldo gegen Buffons Nachfolger Wojciech Szczesny den Elfmeter zu Reals Aufstieg. Die spanische Zeitung „Sport“, die allerdings dem FC Barcelona nahe steht, schrieb vom größten Diebstahl des Jahrhunderts. Buffon nahm die Mülleimer-Behauptung  nicht zurück, wurde für drei Spiele gesperrt. Oliver und seine Frau Lucy, eine Schiedsrichterin, bekamen via Netz Morddrohungen.

Samstag pfeift der Schiedsrichter ohne Herz erstmals bei Österreichs Team. Auf der Insel in der Premier League sitzen bei Oliver die gelben Karten nicht so locker (10 in 34 Spielen) wie diese Saison in der Champions League (13 in zwei Partien, zuletzt pfiff er Barcelonas 0:0 in Nou Camp gegen Slavia Prag). Der gelben Gefahr können Österreichs Teamspieler gelassen entgegen sehen. Wenn Samstag die Qualifikation geschafft wird, kann es jedem egal sein, ob er Dienstag in Riga gegen Lettland gesperrt ist oder nicht.

Foto: Instagram.

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