Fußball

Immer wieder Leipzig: Beim Tor von Gregoritsch war Laimer schon im Finale

Konrad Laimer (Bild) kann vor seinem Abschied von RB Leipzig zum zweiten Mal Pokalsieger werden. Denn die „Revanche“ für das letztjährige Finale in Berlin gegen Freiburg war eine viel eindeutigere Sache als elf Monate davor das Endspiel, das die Bullen erst im Elferschießen gewannen. In Freiburg gewann Leipzig Dienstagabend das Semifinale ganz klar 5:1 (4:0), führte bereits nach einer Viertelstunde 2:0. Für Laimers Landsleute Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch war es ein ganz bitterer Abend. Als Gregoritsch per Kopf 16 Minuten vor Schluss mit seinem 15. Saisontreffer Freiburgs sogenanntes Ehrentor zum 1:4 erzielte, war das Match längst gelaufen, stand Leipzig praktisch zum dritten Mal hintereinander, zum vierten Mal in den letzten fünf Saisonen, im Endspiel. Das erste verlor Laimer 2019 gegen den Bayern 0:2, 2021 ohne fehlte er beim 1:4 gegen Dortmund wegen einer Knieverletzung, 2022 hielt er erstmals den Pokal in die Höhe. Beim Jubel vor dem Leipziger Fansektor trugen Laimer & Co rote Shirts mit dem Aufschrift „immer wieder Leipzig“. Im Interview bei ServusTV gestand Laimer nachher: „Der Pokal ist ein besonderer Bewerb, das sind noch mehr Emotionen als normal dabei, das ist besonders geil.“

Von den letzten fünf Spielen vor dem Desaster gewann Freiburg vier mit einem Tor Differenz, konnte sich dabei auf die stabile Abwehr mit Lienhart im Zentrum verlassen. Aber die war Dienstag praktisch nicht vorhanden. Vielleicht auch, weil die ungewohnte Taktik von Freiburgs Kulttrainer Christian Streich für Leipzig aufging. Statt wie gewohnt mit Viererabwehr agierte Freiburg mit „Fünferkette“, ließ den italienischen Spielmacher Vincenzo Grifo auf der Bank. Freiburg kam fast nie in die Zweikämpfe, bekam weder Leipziger Spitzen Christopher Nkunku und Timo Werner noch als Kreativduo dahinter, den Spanier Dani Olmo und den Ex-Salzburger Dominik Szoboszlai in den Griff. Olmo köpfte die Führung, gab die Assists zu den weiteren drei Toren bis zur Pause, die Verteidiger Benjamin Henrichs, Szoboszlai und Nkunku erzielten. Sie spazierten praktisch ungehindert durch Leipzigs Abwehr. Nach 20 Minuten stelle Streich wieder auf Viererabwehr um, brachte Grifo, aber es sah nie nach Umschwung aus. Der wäre vermutlich auch nicht gelungen, hätte Gregoritsch nach 39 Minuten die Chance zum 1:3 genützt.

Obwohl alles entschieden war, blieb es hektisch, sah Leipzigs Innenverteidiger Josko Gvardiol für eine Notbremse die rote Karte. Im Finish bekam Laimer, der wieder einmal viele Bälle erkämpfte, trotz Olmos Gala zum „man of the match“ gewählt wurde, gelb, danach holte ihn Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose, für das es in seiner ersten Saison bei Leipzig das erste Endspiel wird, vom Rasen. Leipzig gewann alle vier Halbfinale der Klubgeschichte, der Endspielgegner wird Mittwoch zwischen VfB Stuttgart und Oliver Glasners Eintracht Frankfurt ermittelt. Freiburg kann sich Samstag in der Bundesliga für das Debakel im „Finale um die Champions League“ revanchieren. Darum feierte Leipzig den Finaleinzug etwas gebremst: „Das Match am Samstag wird genauso wichtig“, wusste Laimer. Gregoritsch kündigt an: „Wir werden sicher noch einmal Vollgas geben!“

Foto: SC Freiburg.

2

Meist gelesen

Nach oben