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Danso hat ersten Matchball für Champions League! Fragezeichen Alaba

In der deutschen Bundesliga haben fünf Österreicher (Christopher Trimmel, Philipp Lienhart, Michael Gregoritsch, Konrad Laimer, Xaver Schlager) noch die Chance, sich mit ihren Klubs für die Champions League zu qualifizieren. In Englands Premier League steht Marcel Sabitzer mit Manchester United knapp davor, in Spaniens La Liga wird es David Alaba mit Real Madrid schaffen, möchte dies aber lieber über die Titelverteidigung in der Königsklasse tun. In Frankreich ist Kevin Danso (Bild) noch voll im Rennen: Der 24 jährige hielt Dienstagabend durch ein 1:0 (1:0) mit Lens beim Cupsieger Toulouse, der vier Tage zuvor Nantes im Endspiel 5:1 abgefertigt hatte, die Chance am Leben. Das Tor erzielte der Belgier Lois Openda, der im Juni in der EM-Qualifikation zu Dansos Gegenspielern gehören wird. Der Rückstand von Lens auf Rang  zwei, der reichen würde, beträgt fünf Runden vor Schluss der Ligue 1 nur einen Punkt. Samstag hat der Innenverteidiger, der in 33 Runden noch keine Minute verpasste, den ersten Matchball: Mit einem Heimsieg im direkten Duell kann Lens Olympique Marseille überholen, von Platz zwei holen.

Das Stade Ballaert mit 38.223 überdachten Sitzplätzen wird ausverkauft sein. Was für Lens spricht: Die Mannschaft kassierte in 33 Runden mit 25 Toren, die wenigsten der ganzen Liga. Spricht für die Qualitäten von Abwehrchef Danso. Lens hat in den fünf Runden drei Heimspiele. Marseilles Angriff ist hochkarätig besetzt: Mit Teamspielern aus Chile (Alexis Sanchez, der zuvor bei Inter Mailand und Manchester United engagiert war), der Türkei (Cengiz Ünder) und Portugal (Vitinho). Wenn im Finish neue Impulse notwendig sind, kann der kroatische Trainer Igor Tudor noch den 36 jährigen Oldie Dmitri Payet bringen. Das Duell zwischen Marseille und Lens ist in Frankreich aber nicht das große Thema. Sondern der Krach bei Paris St. Germain um Weltmeister Lionel Messi. Nach der 1:3-Heimpleite des Meisters gegen Lorient flog der 35 jährige Argentinier ohne Genehmigung für zwei Tage nach Saudi-Arabien. Daher wurde er für zwei Wochen suspendiert. Es gilt als sicher, dass der Tabellenführer, der noch fünf Punkte Vorsprung hat,  den zu Saisonende auslaufenden Vertrag mit Messi nicht verlängern wird. Bei der Ankunft in Paris vor zwei Jahren wurde Messi als Heilsbringer gefeiert. Eher als bei einem Comeback in Barcelona scheint seine Zukunft in Saudi-Arabien zu liegen. Bei Al-Hilal Riad, mit einem Jahresgehalt von 318 Millionen Euro.

Über die Zukunft von Danso, der sich bereits einen Marktwert von 18 Millionen Euro erarbeitet,  spekulierte bereits Frankreichs Sportbibel L´Equipe, der italienische „Transferprophet“ Fabrio Romano bezeichnete den Wechsel nach England als höchstwahrscheinlich, nannte Newcastle als größten Interessenten. Es wäre das zweite Kapitel von Danso in der Premier League. Das erste war wenig erfolgreich: Nur zehn Einsätze bei Southampton 2019/20 unter Ralph Hasenhüttl, nicht im Abwehrzentrum, sondern als rechter Verteidiger. Da Danso bei Lens einen Vertrag bis 2026  hat, wird er sehr, sehr teuer. Gedanken über seine Zukunft muss sich auch Leeds-Legionär Max Wöber machen. Dienstag bekam er bereits seinen dritten Trainer in fünf Monaten. Im Jänner war es Jesse Marsch, den er bereits von Red Bull Salzburg kannte. Im Februar wurde es der Spanier Javier Gracia, der aber vier Runden vor Schluss wieder gehen musste. Denn es sieht viel mehr nach Abstieg als nach Klassenerhalt aus. Den Abstieg verhindern soll der 68 jährige Sam Allardyce, der seit Sommer 2021 pausierte, zuvor Westbromwich und Everton trainierte, 2016 für ein einziges Spiel Englands Teamchef war. Zum Einstand wartet Meister Manchester City im Etihad-Stadium. Und damit auf Wöber Erling Haaland als Gegner, der im Herbst 2019 sein Mitspieler bei Österreichs Meister war.

Samstag könnte für David Alaba ein Erfolgstag werden. Wenn er im Finale der Copa del Rey gegen Außenseiter Osasuna in Sevilla einsatzfähig sein sollte, könnte er seinen 33. Titel gewinnen. Seit er im Viertelfinale der Champions League bei Chelsea mit einer Wadenverletzung ausschied, bestritt er kein Spiel. Bleibt die Frage, ob Trainer David Ancelotti ihn lieber für das Semifinale der Champions League gegen Manchester City am Dienstag im Bernabeu-Stadion schonte. Dienstag beim 0:2 gegen Real Sociedad in San Sebastian verzichtete Ancelotti auf Karim Benzema, Luka Modric, Vinicius Junior und Federico Valverde. Das Titelduell gegen Barcelona war bei Real seit mehreren Wochen kein Thema mehr. Nur die Champions League und die Copa del Rey. Finalgegner Osasuna spielte Dienstag beim 0:1 gegen den FC Barcelona im Nou Camp ab der 26. Minute nur mit zehn Mann, bekam das Tor erst fünf Minuten vor Schluss.

Foto: RC Lens.

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