Fußball

In Bukarest kann es kein Traumlos für Österreich geben

Die Auslosungen meinten es mit Franco Foda in seiner Teamchefära nicht schlecht: Bosnien und Nordirland in der Nations League, Polen, Slowenien, Nordmazedonien, Israel und Lettland in der  Qualifikation für die Europameisterschaft. Was bringt Samstag Abend in Bukarest die Auslosung der Endrunde, wo gar nicht mehr so viel dem Los überlassen wird? Sieben Nationen wissen bereits, wo sie ab 12. Juni 2020 spielen werden: Italien in Rom und Baku, Dänemark und Russland in Kopenhagen und St.Petersburg, Holland in Amsterdam und Bukarest, England in London und Glasgow, Deutschland vor Österreichs Haustür in München und Budapest. Aus dieser Konstellation heraus, der kompliziertesten aller Zeiten für die Auslosung eines Großereignisses,  wird es für Österreich sicher kein Traumlos, wie etwa die Ukraine, Schweiz und Finnland als Gruppengegner geben.

Österreich kann nicht auf Titelverteidiger Portugal, Dänemark, Schweden, Tschechien und die Türkei, die ebenfalls aus dem dritten Topf gelost werden, treffen. Aus Topf eins (Belgien, Italien, England, Deutschland, Spanien und Ukraine) wäre sicher die Ukraine der Gegner, der die meisten Chancen läßt. Aber die Ukraine kann nur in  Amsterdam und Bukarest spielen, da sie aus politischen Gründen nicht mit Russland in eine Gruppe kommen darf. Belgien ist zum Unterschied von Italien, England, Deutschland und Spanien kein Gastgber, wird daher in der Gruppe Kopenhagen und St. Petersburg auf Dänemark und Russland treffen. Wenn Österreich zur Ukraine gelost werden sollte, wäre dann aus Topf zwei wäre dann mit Gastgeber Holland ein ganz großes Kaliber der Gegner. So schwer wie Weltmeister Frankreich, sicher schwerer als Polen, Schweiz und Vizeweltmeister Kroatien. Aus dem vierten Topf wäre Finnland wohl die beste „Lösung“. Sogar Wales mit Real Madrid-Star Gareth Bale wäre punkto sportlicher Planung die bessere, Variante, als bis Ende März auf einen der vier Sieger der vier Play-off Gruppen zu warten. Kommt Österreich zur Ukraine und Holland, könnte aus dem vierten Topf Gastgeber Rumänien der Gegner sein, falls er sich im Nations League -Play-off gegen Island in Reykjavik sowie den Sieger aus Bulgarien – Ungarn durchsetzt. Alles ist kompliziert wie zuvor noch nie.

„Wir können nichts beeinflussen, müssen nehmen, was kommt“, minte Foda ganz gelassen. Was passiert nach der Auslosung? Da fällt im Dezember einmal die Entscheidung, wo die Vorbereitung Ende Mai und Anfang Juni absolviert wird. Derzeit schaut es danach aus, dass dies in zwei Abschnitte geteilt wird: Einen im Ausland, einen in Österreich. Dann muss festgelegt werden, ob zwischen den Spielen das Base-Camp in Österreich oder in Nähe der Stadt David Alaba & Co zwei der drei Spiele austragen wird, sein wird. Ganz wichtig werden aber die Verhandlungen über die vier Gegner für die zwei Tests im März und je einen im Mai und Juni sein: Österreich braucht schwere Kaliber aus dem Topf eins, um sich an das Endrundenniveau zu gewöhnen.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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