Fußball

In sechs Spielen nur drei Tore: Mainz hat Handlungsbedarf in Sachen Marco Grüll

Das Beste kommt zuletzt. Das gilt auch für die vorletzte Runde der deutschen Bundesliga in diesem Jahr. Gemeint ist der Sonntagabend Kampf um Platz zwei in München zwischen dem Zweiten Bayern München und dem Sensationsdritten VfB Stuttgart, der in Österreich live bei Puls 24 zu sehen ist. Mit dem Duell der bisher besten Torjäger: Englands 30 jähriger Teamkapitän Harry Kane, der 18 Tore für den Meister erzielte, gegen den drei Jahre jüngeren Franzosen Serhou Guirassy, auf dessen Konto 16 der 34 Stuttgart-Tore gingen. Kane brauchte dazu 1140 Minuten, daher 63 für eines, Guirassy 874, nur 55 für eines. Kane traf 13 mal mit rechts, einmal mit links, viermal per Kopf, Guirassy 12 mal mit rechts, je zweimal mit links und dem Kopf. Was sie gemeinsam haben: Keiner gewann in seiner Karriere bisher einen Titel. Der Salzburger Konny Laimer ist bei Bayern als rechter Verteidiger gesetzt, da der Marokkaner Noussair Mazraoui mit einer Wadenverletzung wochenlang ausfällt. Tabellenführer Leverkusen empfängt zwei Stunden zuvor Eintracht Frankfurt.

Freitag und Samstag gab es auf allen Plätzen Proteste der Fans gegen den von den Klubs beschlossenen Einstieg eines Investors. Durch Schweigen in den ersten zwölf Minuten. Zweimal flogen auch goldene Schoko-Taler auf den Rasen:  Freitag in Mönchengladbach beim 2:2 gegen Werder Bremen (das Führungstor von Bremen fiel nach einer Flanke von Romano Schmid, dessen Vertrag bis 2027 verlängert wurde), Samstag in Bochum beim 3:0 gegen Union Berlin. Damit gewann Thomas Letsch das Duell der ehemaligen Austria-Trainer gegen Nenad Bjelica, wobei ein Österreicher eine nicht unwesentliche Rolle spielte: Nach einem Eckball von Kevin Stöger fiel Bochums Führung, er verwandelt zudem den Elfmeter zum 3:0.

Am Tabellenende blieben Aufsteiger Darmstadt und Mainz. Darmstadt verlor mit drei Österreichern (Christoph Klarer, Emir Karic, Matthias Honsak) gegen Wolfsburg 0:1, obwohl die VW-Werkself ab der 27 Minute mit nur zehn Mann spielte. Mainz unterlag mit Teamverteidiger Philipp Mwene (Bild) und ab der 62. Minute mit Karim Onisiwo trotz Dauerüberlegenheit und vieler Torchancen gegen Hoffenheim 0:1, womit der Aufsteiger seinen ersten Auswärtssieg feierte. Mainz ist seit 321 Minuten ohne erzieltes Tor, schoss seit dem Trainerwechsel von Bo Svensson zu Jan Siewert in sechs Runden nur drei Treffer, insgesamt nur zwölf.  Damit nahmen die Diskussionen um Rapid-Stürmer Marco Grüll, der seit September ein Thema ist, neue Fahrt auf. Wird eine mittlere sechsstellige Summe in die Hand genommen, um den 25 jährigen Salzburger ein halbes Jahr vor Vertragsende bei Grün-Weiß  quasi als Retter zu holen? Der im September in ähnlicher „Funktion“ ablösefrei gekommene Marokkaner Anwar el Ghazi wurde nach sechs Wochen wegen eines Anti Israel-Posts fristlos entlassen. Somit besteht Handlungsbedarf in Sachen Grüll.

Einen Rückschlag gab es für Borussia Dortmund ohne Marcel Sabitzer mit dem 1:1 (1:1) in Augsburg. Aus 24 Torschüssen wurde nur ein Treffer. Dadurch wuchs der Rückstand auf RB Leipzig auf sechs Punkte. Die roten Bullen bezwangen mit Xaver Schlager und Christoph Baumgartner Hoffenheim 3:1 (1:1), wobei der Schwede Emil Forsberg  im letzten Heimspiel nach neun Jahren vor seinem Wechsel nach New York das Match entschied: Nach 66 Minuten ersetzte er Baumgartner, vier Minuten später erzielte er das 2:1, kurz darauf bereitete er das 3:1 vor. In der Nachspielzeit gab´s einen Aufreger um den zur zweiten Hälfte bei Hoffenheim eingewechselten Florian Grillitsch: Für ein Foul am Dänen Yussuf Poulsen bekam er zunächst die rote Karte, nach VAR-Intervention nur die gelbe.

 

 

Foto: FSV Mainz 05.

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